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Fortbildung zum Energie Scout: So werden Azubis zu Klimaschutzbotschaftern im eigenen Betrieb

Klimaschutz gewinnt in Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Dabei spielt die Branche keine Rolle. Denn Ressourcen lassen sich in jedem Betrieb einsparen, sei es Strom, Wärme, Wasser oder Papier. Das Energie Scout-Programm der Handelskammer Bremen schult Auszubildende verschiedener Unternehmen darin, Energiesparpotenziale im Lehrbetrieb ausfindig zu machen und als Projektarbeit zu verwirklichen.

Schon seit zehn Jahren bietet die Handelskammer die Schulung zum Energie Scout an. Initiator des ersten Durchgangs war damals das Logistikunternehmen EUROGATE. Die Resonanz und die Ergebnisse waren so positiv, dass das Programm seitdem regelmäßig angeboten wird. Im vergangenen Jahr nahmen beispielsweise Azubis der Stadthalle Bremerhaven und der Stadt Geestland teil. Auch die Handelskammer selbst entsandte zwei ihrer Azubis zur Fortbildung.

Große Einsparungen durch kleine Taten

„Wir versuchen unsere Kollegen zu klimafreundlichem Verhalten zu bewegen, indem wir die energietechnischen Einsparpotenziale, welche schon durch kleine Änderungen der täglichen Lebensweise umsetzbar sind, aufzeigen“, erklärt Eric Herzel, Fachinformatiker für Systemintegration im ersten Lehrjahr bei der Handelskammer und Schulungsteilnehmer. Mittels Online-Fragebögen sensibilisiert er seine Kollegen kontinuierlich rund um das Thema Klimaschutz. Mit Erfolg. „Die Einsparungen betreffen beispielsweise unsere Drucker, unseren Fahrstuhl sowie Ernährung und Verkehr“, so der Azubi. Dank seiner Aufklärungsarbeit wurden unter anderem 20 Prozent weniger Farbausdrucke getätigt. Das spart Energie und Rohstoffe und dem Ausbildungsbetrieb schließlich bares Geld.

Energiefresser aufspüren

Die kostenlose Weiterbildung setzt sich aus drei aufeinander aufbauenden Schulungsmodulen und der anschließenden Präsentation aller Projektarbeiten zusammen. In den Modulen beschäftigen sich die Auszubildenden mit Energieerzeugung, -verbrauch und -effizienz. Mithilfe entsprechender Messgeräte ermitteln sie aktuelle Werte und suchen nach Verbesserungsvorschlägen. Die besten Ergebnisse werden laut Projektkoordinatorin Franziska Kaufmann erzielt, wenn der Azubi von seinem Ausbilder oder einem Paten im eigenen Betrieb unterstützt wird. Partner der Fortbildung sind die Klimaschutzagentur energiekonsens und ihr Tochterunternehmen beks EnergieEffizienz.

Anmeldungen für den nächsten Durchgang am Standort Bremerhaven sind bis zum 10. Oktober 2024 möglich. Der erste Schulungstermin ist bereits am 17. Oktober 2024.

Mit Entspannungssport zu mehr Achtsamkeit: So gelangst du zur inneren Balance

Selbstfürsorge ist das neue Schlagwort: In Zeiten von Stress und Hektik sind viele Menschen bestrebt, bewusster zu leben. Ein ganzheitlicher Lebensstil mit gesundem Essen, körperlicher Betätigung und genug Auszeiten soll die Psyche stärken, damit wir den Alltag besser meistern können. Hier haben wir ein paar Tipps, wie du Körper, Geist und Sinne in Einklang bringen kannst!

Meditation und Achtsamkeit

Achtsamkeit – oder die englische Version „Mindfulness“ – ist nur scheinbar ein Modebegriff unserer Zeit. Die Grundidee kommt in vielen Kulturen und Religionen vor: Man konzentriert sich ganz auf den gegenwärtigen Moment und nimmt die eigenen Sinneseindrücke und Gedanken wahr, ohne etwas davon zu bewerten. Dadurch distanziert man sich von den eigenen Gefühlen, die einen manchmal überrumpeln können. Wer Achtsamkeit regelmäßig praktiziert, kann so mentale Stärke aufbauen. Probiere aus, wie du Mindfulness am besten üben kannst: Bist du lieber allein oder in einer Gruppe? Manche wollen auch lieber in Bewegung sein. Deshalb gibt es Angebote wie das Mindful Running. Auch ganz alltägliche Routinen wie Gärtnern, Spazierengehen oder sogar Nähen sind geeignet!

Entspannungssport: Geht das überhaupt?

Der neue Begriff Entspannungssport wird zunehmend verwendet, wenn bei den Übungen Leistung, Wettbewerb oder Erfolg nicht im Vordergrund stehen. Gemeint sind alle Sportarten, die Stress abbauen, gegen innere Unruhe angehen und das innere Gleichgewicht fördern. Fernöstliche Sportarten wie Yoga, Qi-gong und Tai-Chi sind gute Beispiele. Darüber hinaus eignet sich Ausdauersport wie Joggen, Radfahren, Nordic Walking, Inline-Skaten, Rudern oder Aerobic.

Schwimmen – befreiend und revitalisierend

Ob Brust- oder Kraulschwimmen, Paddeln oder Tauchen: Bewegung im Wasser bietet eine Vielzahl an Vorteilen. Der Körper ist hier vom eigenen Gewicht befreit. Deshalb fällt Sport wesentlich leichter – und kommt mit einer Menge Wasserspaß daher! Schwimmen stärkt das Herz, unterstützt bei Asthma die Lungenfunktion und eignet sich, um gesund abzunehmen. Weil alle Körperregionen beteiligt sind, ist diese einfache Sportart auch eine schonende Alternative zum Workout im Fitnessstudio.

Mit Yoga zu innerem Frieden

Die jahrtausendealte Lehre aus Indien schafft Wohlbefinden durch eine Mischung von Meditation, Atemübungen und sportlichen Körperhaltungen. Der Grundgedanke: ein Wechsel von Anspannung und Entspannung. Wer sich zusätzlich mit der Yoga-Philosophie beschäftigt, wird lernen, seine Emotionen zu regulieren, negative Gedanken loszulassen und im Hier und Jetzt zu leben. Übrigens lassen sich auch Kinder für die Sportart begeistern: Fantasievoll konzipiertes Kinder-Yoga hilft ihnen bei Stress, Angst, Einschlafproblemen oder ADHS.

Regelmäßige Yoga-Praxis, auch wenn sie kurz ist, führt zu Fortschritten und mehr Gelassenheit im Alltag. «

Fred Ludwig, Yoga-Studio HavenYoga

Ein ganzheitliches Körperempfinden

Auch die Körperarbeit ist eine achtsame Therapieform, bei der Patienten mit chronischen Schmerzen oder Traumatisierungen lernen, ihren Körper wahrzunehmen. Schmerzende Bereiche werden durch ein schonendes Programm mit Berührungen und Bewegungsübungen entlastet. Darüber hinaus bietet eine umfassende Körpertherapie die Möglichkeit, genauer zu erkunden, wie die eigenen Emotionen auf den Körper wirken.

In unserer Region findest du zahlreiche Angebote und Kurse, wie du dein inneres Gleichgewicht herstellst und gleichzeitig deinen Körper fit hältst.

Schönes Bremerhaven: Eure Lieblingsplätze

In der Mai-/Juni-Ausgabe der MOIN Bremerhaven haben wir unsere Leser gefragt: Wo ist Bremerhaven am schönsten? Was ist dein persönlicher Wohlfühlort, an dem du entspannen kannst oder gern Energie tankst? Wir haben in den vergangenen Monaten viele Einsendungen dazu erhalten. Der Deich war bei den meisten ganz besonders beliebt. Aber unsere Seestadt hat ja noch viel mehr zu bieten! Wir haben eine kleine Auswahl der schönsten Leser-Fotos zusammengestellt. Und wie man sieht, sind es nicht nur maritime Motive!

Na, ist dein Lieblingsplatz auch dabei?

Am Deich erlebt Sandy Zielinski immer wieder wunderbare Naturmomente.

Sandra Baumann hört in Bremerhaven gern die Wellen rauschen.

Von Thieles Garten war Birgit Ziegler vom ersten Augenblick an verzaubert.

MOIN-Leserin Elke hat auf ihrer Dachterrasse jeden Abend Urlaubsflair.

Vom Willy-Brandt-Platz aus erlebt Sandy Zielinski die schönsten Sonnenuntergänge.

Von dem Bergungsschlepper „Seefalke“ im Museumshafen des Deutschen Schifffahrtsmuseums genießt Dieter Franke gern den Blick auf den Radarturm.

Sarah Huhle mag die Schattenspiele im Weideschlösschen im Speckenbütteler Park.

Dieter Franke ist von der Ufo-Skulptur des Künstlers Ekkehard Homann im Ortsteil Grünhöfe begeistert.

Wir freuen uns immer wieder über Einsendungen von unseren Leserinnen und Lesern. Schick uns einfach eine Nachricht an post@moin-bremerhaven.de!

Lachen hält gesund: Im Diakonischen Werk Cuxhaven e.V. zählt Teamwork

Die Arbeit in einer Pflegeeinrichtung ist sinnstiftend – kann aber auch an den Kräften zehren. Körperlich und mental. Umso wichtiger ist es, dass das Personal gern zur Arbeit kommt und Wertschätzung erfährt. „Das Allerwichtigste ist, dass unsere Mitarbeitenden Spaß haben. Untereinander und mit den Bewohnern“, findet Björn Müller, Heimleiter im Diakonischen Werk in Cuxhaven e.V.

Alle arbeiten Hand in Hand

Dabei hängt ein gut funktionierender Betrieb nicht nur vom Pflegepersonal ab. Auch Haus- und Küchenhilfen, Hauswirtschaftsmitarbeiterinnen, Betreuungskräfte, Verwaltungsfachangestellte und Haustechniker tragen dazu bei, dass sich Heimbewohner gut aufgehoben fühlen. „Unsere Mitarbeitenden erledigen ihre Aufgaben höchst professionell und schaffen es immer wieder, sich gegenseitig zu motivieren und zu unterstützen“, so Björn Müller. In so einem fröhlichen Umfeld genießt man jeden Tag – egal, in welchem Alter.

Brauche ich einen Anwalt nach einem Verkehrsunfall?

Vergangenes Jahr hat es im Land Bremen durchschnittlich mehr als 57-mal am Tag geknallt: Insgesamt 20.918 Verkehrsunfälle wurden 2023 gemeldet. Häufig lassen Unfallbeteiligte entstandene Schäden von ihren Versicherungen klären. Warum das zwar die einfachste, aber nicht die beste Lösung ist, erklärt Guido Wurtz, Fachanwalt für Verkehrsrecht in Bremerhaven.

» Nur selten wissen Unfallbeteiligte, was ihnen nach einem Unfall wirklich zusteht. «

Guido Wurtz, Rechtsanwalt und Notar

„Das Ziel vieler Versicherungen ist es, Geld zu sparen“, erklärt Guido Wutz. „Sie bearbeiten täglich unzählige Fälle und nutzen zum Teil die Unwissenheit der Laien aus. Nur selten wissen Unfallbeteiligte, was ihnen nach einem Unfall wirklich zusteht.“

Wer trägt die Kosten?

Hierzu gehört zunächst, dass der Unfallschaden von einem unabhängigen Sachverständigen bewertet und die erforderlichen Reparaturkosten festgestellt werden. Die erforderlichen Kosten für ein solches Gutachten werden – das Verschulden des Unfallgegners vorausgesetzt – von der gegnerischen Versicherung getragen. Ebenso wie das Recht auf eine unabhängige Feststellung der Schadenshöhe besteht, ist jeder Unfallbeteiligte berechtigt, zur Durchsetzung seiner Ansprüche einen Rechtsanwalt zu beauftragen. Auch die insoweit erforderlichen Kosten werden vom Unfallverursacher beziehungsweise von dessen Versicherung erstattet.

Dein Anwalt regelt alles

Jemand ist dir hinten draufgefahren? Die gegnerische Versicherung wird stets versuchen, die Reparaturkosten gering zu halten und dir nicht freiwillig Schmerzensgeld zu zahlen. „Aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung wissen wir genau, was unseren Mandanten im Fall des Falles zusteht und wie sie zu ihrem Geld kommen. Uns sind die Gepflogenheiten der Versicherungen, aber auch der Gerichte vor Ort bekannt“, betont Guido Wurtz. Als Jurist leitet er die notwendigen Schritte nach dem Unfall in die Wege und führt auch die Korrespondenz mit der Versicherung. So kannst du sicher sein, dass alle deine Ansprüche in Folge eines Unfalls ausgeglichen werden.

Schmuddelwetter: Unsere Ausflugs-Tipps für nasse Herbsttage

Der Himmel ist grau, Regentropfen plätschern gegen das Fenster: Der Herbst ist leider nicht immer golden und kann die Stimmung zu Hause ziemlich verhageln. Doch du kannst mit deinen Liebsten auch bei Schietwetter eine richtig gute Zeit in Bremerhaven haben. Wir haben die besten Ausflugs-Ziele gesammelt.

Große Entdeckungstour über Meere und Kontinente

Bremerhaven bietet dir gleich mehrere Ausstellungen, die auch für kleinere Besucher richtig spannend sind. Gerade neu eröffnet sind die „Schiffswelten“ im Deutschen Schifffahrtsmuseum. Die Besucher erwarten dort zahlreiche Exponate, Modelle und Mitmach-Stationen rund um die Ozeane. Und ab Oktober können sich insbesondere Kinder und Familien auf die Wanderausstellung „Von hier nach dort – Unterwegs mit Kompass und Navi“ freuen. Gerade bei kaltem Nieselwetter bringt eine Weltreise entlang des 8. Längengrads – etwa durch Niger und Samoa – im Klimahaus eine willkommene Abwechslung. Mit etwas älteren Kindern ist das Wandeln auf den Spuren der Migration im Auswandererhaus ein echtes Erlebnis. Anschaulich und bei freiem Eintritt vermittelt das Historische Museum Bremerhavens wechselvolle Geschichte. Für große Augen sorgt ein Besuch im Technik-Museum U-Boot „Wilhelm Bauer“. So kommst du bestimmt bei jedem Wetter auf andere Gedanken!

Austoben ohne Gummistiefel

Bewegung ist für Kinder extrem wichtig – nicht nur, damit sie abends schnell einschlafen. Richtig auspowern können sie sich zum Beispiel im Alten Eiswerk im Fischereihafen. Für die Kleineren bietet die Kids Zone viele Spielgeräte, Größere kommen im Trampolin-Park JumpIn hoch hinaus. Spaß und Bewegung für Eltern und Kinder gibt es auch auf der runderneuerten Bowling-Bahn Beyond Bowling an der Langener Landstraße. Neu ist in Bremerhaven das

Stöbern und Feilschen auf dem Flohmarkt

Kleidung, Kindersitz oder Spielzeug für kleines Geld: Auf Flohmärkten können sowohl Eltern als auch Kinder schnell auf ihre Kosten kommen. In der Stadthalle Bremerhaven steht am Sonntag, 27. Oktober, „Kids & Co. – der Flohmarkt rund ums Kind“ an. Private Verkäufer bieten dort wettergeschützt an mehreren hundert Ständen gebrauchte Schätze zum Verkauf an. Falls du noch zu klein gewordene Kleidung hast oder dein Nachwuchs nicht mehr gebrauchtes Spielzeug zu einem schönen Taschengeld machen will: Miete dir doch einfach selbst einen Stand in der Stadthalle! Neu ist in Bremerhaven das Bogenschieß-Kino in der Fußgänger-Zone: Mit Pfeil und Bogen visieren die Besucher hier virtuelle Ziele auf Leinwänden an.

Bremerhaven erkunden – und dabei trocken bleiben

Eine andere Perspektive auf unsere Seestadt ermöglichen dir verschiedene Ausflugs- und Rundfahrten. Der Hafenbus fährt zum Beispiel auch über das Containerterminal, das normalerweise für Besucher gesperrt ist. Zwischen Schiffsriesen und Kränen gibt es viel zum Staunen. Mit der Hafenrundfahrt auf dem Wasser kommst du auch ganz nah an Autofrachter, Docks und Schleusen – inklusive spannender Hintergrund-Infos und mit Glasdach vor Herbstregen geschützt.

Theater für die ganze Familie

Eine gute Aufführung versetzt ganz schnell in eine andere Welt – weg von Regen, nassem Laub und Dunkelheit. Das Junge Theater Bremerhaven (kurz JUB) hat mehrere Stücke für verschiedene Altersklassen im Programm: vom Kindergarten- bis ins Teenager-Alter. Sie sind in Thema, Darstellung und Länge speziell auf die Zielgruppe ausgerichtet. Großen Eindruck machen die Familien-Konzerte im Stadttheater mit dem Philharmonischen Orchester Bremerhaven. Das Figuren-Theater am Fischereihafen richtet sich mit seinem Programm auch an Familien mit Kindern ab drei Jahren. Hier stehen liebevoll gefertigte Puppen und Marionetten im Rampenlicht. Das begeistert nicht nur die Kleinen.

365 Tage unvergessliche Erlebnisse zu jeder Jahreszeit im Zoo am Meer in Bremerhaven

Während der Herbstzeit sind bei den Tieren im Zoo am Meer einige Veränderungen zu beobachten: Zeigen sich Polarfuchs, Schneehase und Sibirisches Eichhörnchen im Sommer in einem schwarz, graubraun oder leicht rötlichen Fell, begegnen sie den Besuchenden im Herbst/Winter im weißen bis hellgrauen Gewand. Durch die helle Farbe sind sie perfekt für den Winter vorbereitet, denn sie dient im Schnee als Tarnung. Die täglichen kommentierten Fütterungen bieten Abwechslung für Tier und Mensch. Das Nordsee-Aquarium bietet einen trockenen und geschützten Ort, an dem Seehase, Seepferdchen, Seewolf oder der Oktopus zu sehen sind.

Mit allen Sinnen: Die Genuss-Kolumne von Steffen Heumann

Jahrelang war Steffen Heumann Geschäftsführer und Gastgeber im Restaurant PIER 6 am Neuen Hafen. Seit Juni dieses Jahres sucht er nach neuen beruflichen Herausforderungen. Währenddessen hält der gut vernetzte Gastronom und Feinschmecker Augen, Ohren und Geschmacksknospen offen – und lässt uns an seinen Entdeckungen teilhaben.

Luxus vs. Bodenständig

Am ersten Tag meines Urlaubs in der Schweiz, auf einer einsamen Hütte im Kanton Wallis auf 1333 Metern Höhe angekommen, wurde mir bewusst, wie wir in unserer Gesellschaft und unserem täglichen Umfeld mit Luxus und Selbstverständlichkeiten übersät sind. Angekommen in dem kleinen Ort Saint-Martin mit seinen schmalen Gässchen, umgeben von kleinen Wasserfällen und typischen Blockhäusern, die auf einem seltsamen Fundament – sogenannten Mäuseplatten – standen. In einem Dörfchen, das kaum Möglichkeiten bietet, sich mit Lebensmitteln und anderen Gebrauchsgegenständen auszustatten, habe ich mir Gedanken über das Leben der Einheimischen hier im Ort gemacht.

Das einfache Leben

Manche Eltern oder Großeltern kennen noch die mühseligen Vorbereitungen für die kalte und dunkle Jahreszeit und für das lange trostlose Frühjahr. Wie regelt man das Thema Nahrung während dieser langen Zeit? Das Konservieren von Lebensmitteln, wie Einwecken, Einlegen, Fermentieren, Räuchern oder Trocknen – all das gehörte damals zur Vorbereitung. Wenn ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, liebte ich die eingemachten Kirschen meiner Mutter – aus dem eigenen Garten natürlich – in Kombination mit Reisbrei. Oder zur Brotzeit die eingelegten Essiggurken. Ein Traum!

Mamas beste Erdbeermarmelade

Als wir an einem sonnigen Urlaubsmorgen über einen Wochenmarkt liefen und die Marktbeschicker ihre einheimischen Produkte präsentierten, sah ich handgelesene Erdbeeren, die für Marmelade geradezu perfekt waren. Direkt schossen mir die Bilder aus meiner Kindheit in den Kopf, wie wir auf Erdbeerfeldern kistenweise das süße Gut mit meinem Vater gepflückt haben. Meine Mutter wartete schon zu Hause auf die reichhaltige Ernte. Dann wurde die für mich weltbeste Marmelade stundenlang gekocht und eingeweckt. Der süße Duft der Liebesfrucht war noch die nächsten Tage in unserem Haus zu finden.

Ich verstand als Kind lange nicht, warum meine Eltern ihre selbstangebauten und geernteten Karotten in einem großen Bottich mit Sand bedeckten und lagerten. Oder warum der Weißkohl mit Salz bestreut und in großen Tontöpfen aufbewahrt wurde. Dann erinnere ich mich plötzlich an meinen Vater, der Forellen aus eigener Zucht räucherte und vakuumierte. Mein Großvater, der Metzger war, verwurstete das Gut und doste es ein. Geräucherte Fleischstücke wie Schinken oder Bratwurst wurden gefühlt „am laufenden Band“ produziert. Im Nachhinein sehe ich heute den Sinn aller damaligen Tätigkeiten. Als Kinder wurden wir fast immer mit einbezogen. Es war eine gemeinschaftliche Vorbereitung der Lebensmittel. Wir wussten, wo unser Essen herkam.

Zurück zu den Wurzeln

Als langjähriger Gastronom erkenne ich, dass man heutzutage verstärkt auf diese Arten der Haltbarmachung zurückgreift und Wert legt. Dazu zählt zum Beispiel die natural skandinavische Küche. Lebensmittel zu verarbeiten, ohne das Produkt durch die Zubereitung zu stark zu verändern, ist deren Motto. Dieser „neue alte Kochstil“ setzt sich aktuell in sehr vielen Restaurants in Szene. Sogar in den besten Sterne-Restaurants auf der ganzen Welt.

Ich denke, das ist gleichzeitig ein großer Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit und dabei ganz simpel hausgemacht. So wurde aus früheren Überlebensstrategien der Luxus von heute. Beim nächsten Restaurantbesuch einfach mal darauf achten!

Herzliche Grüße

Steffen Heumann

Vier Bands zwischen Chaos und Harmonie: Stadthalle veranstaltet erste Rocknacht am 27. September

Mit dem neuen Format RockNacht gibt die Stadthalle Bremerhaven in Zusammenarbeit mit dem Rock Cyclus der vielfältigen regionalen Szene eine Bühne. Vier Bands aus Bremerhaven und Bremen spielen dort am Freitag, 27. September. Von Alternative über Skapunk bis zu poppigeren Klängen erwartet dich eine große Bandbreite. Wir stellen die Bands vor – und haben mit den Bremerhavenern von Pafero über das neue Format RockNacht gesprochen.

Was erwartet ihr von dem neuen Format RockNacht? Worauf freut ihr euch?

Wir freuen uns auf ein großes Zusammenkommen der Bremerhavener und Bremer Musikszene. Unsere lokale Szene hat viele coole junge Bands zu bieten und es ist echt nice, dass der Rock Cyclus und die Stadthalle Bremerhaven uns diese Plattform ermöglichen. Es ist auf jeden Fall ein wildes, aber tolles Line-up bei der ersten Ausgabe!

Mit Below Zero habt ihr letztes Jahr im Shiva gespielt. Wie ist eure Beziehung zu ihnen und habt ihr auch die anderen Bands der RockNacht schon kennengelernt?

It‘s a match! Die Jungs von Below Zero haben wir auf dem Überseefestival 2022 in Bremen kennengelernt. Sie machen richtig gute Rockmusik, geben immer 200 Prozent und sind dann auch noch unfassbar sympathisch. Man trifft sich auch privat auf sämtlichen Konzerten und fachsimpelt gemeinsam nerdig über Musik. Den Rest hat man schonmal live gesehen, aber noch nicht explizit kennengelernt. Mad Monks haben letztes Jahr auf den Maritimen Tagen in Bremerhaven die Bremen-4-Bühne „abgerissen“ und Everest haben uns auf dem „Rock am Fleeth“ schon beeindruckt!

Ihr tretet auch regelmäßig zum Beispiel in Bremen auf. Was ist dort anders, was ist besonders am Publikum in Bremerhaven?

Bremerhaven ist immer eine Hometown-Show und man ist dadurch automatisch lockerer. Es gibt hier viele bekannte Gesichter und die Leute sind teilweise schon gut mit uns vertraut. Man kennt sich mittlerweile. In Bremen werden wir oft als Support eingeladen. Das allein ist schon eine Ehre. Die lokale Szene unterstützt sich da gegenseitig echt gut! Meistens bedeutet das auch ein frisches Publikum. Da ist es natürlich immer aufregend, wie die Leute einen so annehmen.

Eure EP „Perspectives“ ist 2021 herausgekommen. Arbeitet ihr aktuell an neuem Material?

2022 hatten wir noch eine Schwester-EP zu Perspectives namens „Additional Part“ veröffentlicht. Seitdem arbeiten wir immer an neuer Musik. Manchmal dauert das bei unseren Ansprüchen auch etwas länger. Wir befinden uns aber tatsächlich gerade im Studio und nehmen neue Songs auf, die wir dann hoffentlich Ende des Jahres/Anfang 2025 veröffentlichen können. Auf der RockNacht gibt es vielleicht den einen oder anderen Neuen zu hören!

Rocknacht: Das Line-up

Everest: Die Bremer verschmelzen in ihrem Progressive Rock Pop-Harmonien mit zarten Gitarren-Riffs, virtuose Queerflöten-Melodien treffen auf komplexe Rhythmen. Mit mehrstimmigem Gesang bauen Everest emotionale Klanglandschaften.

Pafero: Laut, eingängig und kompliziert – so beschreiben Pafero ihren Alternative Prog Rock. Die Bremerhavener gehören mit ihrem sphärischen Sound zwischen Chaos, Harmonie und Wut schon seit vielen Jahren zur lokalen Szene.

Below Zero: Schlagzeug, Gitarre, Gesang: Mehr brauchen die beiden jungen Talente von Below Zero nicht, um drückenden Garagen-Rock mit Ohrwurm-Qualität rauszuhauen. Das Bremer Duo begeisterte sogar schon beim Wacken das Publikum mit seiner Energie.

Mad Monks: Die Bremer Skapunks haben in ihren mehr als 20 Jahren Bandgeschichte bei über 25 Konzerten das Publikum zum Schwitzen gebracht. Ehrlich, unkompliziert und tanzbar garantieren die vier Bremer Spaß und Action.

Achtung, Ansteckungsgefahr! Mangelnde Hygiene beim Friseur ist Nährboden für Hautpilz

Es beginnt mit Juckreiz und einer kreisrunden Rötung am Kopf. Später schuppt die Haut, Bläschen können auftreten und Schorf entsteht. „Das sind deutliche Anzeichen für den Pilz Trichophyton tonsurans, der auch in Bremerhaven grassiert“, erklärt Thomas Anthes, Inhaber der Sander Apotheken. „Wird der Hautpilz nicht schnell behandelt, können dauerhaft kahle Stellen am Kopf entstehen.“ Er kann sich sogar über den ganzen Körper ausbreiten.

Der Pilz gehört zu der Gattung der Fadenpilze und ernährt sich von Keratin, dem Hauptbestandteil unserer Haare. Er kann sich in Frisiersalons auf die ahnungslose Kundschaft ausbreiten, wenn beispielsweise Rasiermesser und Rasierer nicht sorgfältig nach jedem Gebrauch desinfiziert werden. Zuhause treibt der Pilz dann sein Unwesen auf dem nächsten Schopf weiter: Durch Hautkontakt mit Partner oder Kindern können sich weitere Personen mit Trichophyton anstecken.

Erste Hilfe gibt es in der Apotheke

„Geeignete Mittel zur äußeren Anwendung sind spezielle Shampoos und Lösungen. Diese sind nicht rezeptpflichtig und sollten einmal pro Tag benutzt werden“, so Thomas Anthes. Nach einer Woche ist der Hautpilz nicht mehr ansteckend. Ein Termin beim Hautarzt ist trotzdem ratsam, um sich Antimykotika für mehrere Wochen verschreiben zu lassen. Diese Tabletten hemmen das Wachstum und die Vermehrung des Hautpilzes. „Allerdings sollten dabei mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beachtet werden“, betont der Experte. Auch hier berät dich die Apotheke deines Vertrauens.

Hauptpilz-Diagnose? So kannst du andere vor Ansteckungen schützen:

  • Shampoos, Lösungen und Medikamente nach Anweisung anwenden
  • Täglich Bettwäsche und Handtücher waschen
  • Kämme und Bürsten nicht mit Familienmitgliedern und Freunden teilen
  • Kuscheltiere von betroffenen Kindern waschen
  • Zärtlichkeiten vorerst auf Sparflamme stellen, bis keine Ansteckung mehr möglich ist

Engagement für Schüler zahlt sich aus: Stipendium zieht junge Lehrer nach Bremerhaven

Bremerhavens Schuldezernat nutzt kreative Ansätze gegen den Lehrermangel: Das Lehramtsstipendium unterstützt Studierende unter anderem mit monatlich 600 Euro – wenn sie nach dem Abschluss in den Bremerhavener Schuldienst eintreten wollen. Lukas Trumm hat von dem Lehramtsstipendium profitiert. Und freut sich jetzt auf seine Arbeit an der Leher Astrid-Lindgren-Schule.

Mehr als 70 Stipendien sind seit Start des Programms vor fast sechs Jahren vergeben worden. Bewerben können sich darauf alle Studentinnen und Studenten des Lehramts ab dem dritten Bachelor-Semester. Wer angenommen wird, erhält neben den monatlich 600 Euro zusätzlich Büchergeld, Unterstützung bei der Vermittlung von Praktika und einen sicheren Platz für das Referendariat in Bremerhaven.

„Das Stipendium war eine gute Unterstützung. Ich konnte mich dadurch voll auf mein Studium konzentrieren“, berichtet Lukas Trumm. Ohne die Zahlungen hätte er einen Nebenjob gebraucht. Das Stipendium ist daran gebunden, nach dem Abschluss für mindestens fünf Jahre an Bremerhavener Schulen zu arbeiten. Wer den Job oder Standort vorher wechselt, muss das Geld teilweise zurückzahlen. Lukas Trumm wollte aber sowieso in Bremerhaven unterrichten. Er ist in Langen aufgewachsen und fühlt sich mit der Stadt verbunden.

Goethe-Quartier als Wunschziel

Studiert hat der 27-Jährige an der Universität Vechta die Fächer Deutsch und Sachunterricht für die Grundschule. Währenddessen machte er mehrere Praktika in Bremerhaven. Auch an der Astrid-Lindgren-Schule. „Das ist ein besonderes Einzugsgebiet“, findet er. Es liegt mitten im Goethe-Quartier. Viele der mehr als 230 Schülerinnen und Schüler sprechen Deutsch nicht als Muttersprache, oft kommt die Unterstützung durch die Familie zu kurz. Lukas Trumm fühlt sich hier wohl: „Das ist eine tolle Arbeit und ich kriege von den Kindern viel Wertschätzung – mehr als an anderen Schulen.“

Stadtrat Michael Frost ist von solchen Bekenntnissen junger Menschen zu Bremerhaven begeistert. Er leitet das Schuldezernat der Stadt und hat das Lehramtsstipendium 2018 mit ins Leben gerufen. „Ich muss zugeben, dass ich anfangs durchaus skeptisch war, ob diese Kopplung wirklich attraktiv sein würde – weil ich verstehe, wenn junge Erwachsene erst einmal die Welt entdecken wollen, bevor sie langfristige Entscheidungen treffen“, kommentiert er im Hinblick auf die fünfjährige Bindung an Bremerhaven. Doch die Resonanz auf das Stipendium ist laut Michael Frost sehr positiv. 15 weitere werden diesen Herbst vergeben.

Schuldezernat bietet viele Anreize

Die monatlichen Zahlungen seien ein wichtiger Faktor für die Teilnehmenden. „Daneben schätzen die Stipendiat:innen auch das ,Begleitprogramm‘, das Fortbildungen und Hospitationen an unseren Schulen beinhaltet. Denn wir möchten, dass die Studierenden eine möglichst große Bandbreite der pädagogischen Konzepte unserer Schulen kennenlernen und für sich einen besonders geeigneten Einsatzort finden“, ergänzt Michael Frost. Obwohl das Lehramtsstipendium ein Erfolg ist – es reicht nicht, um den Fachkräftebedarf an den Bremerhavener Schulen zu decken. Weitere Ansätze zur Nachwuchs-Werbung sind zum Beispiel Marketingkampagnen auf Social Media und die Zusammenarbeit mit ausbildenden Universitäten im Nordwesten.

Lukas Trumm findet die Startbedingungen an der Astrid-Lindgren-Schule ideal: Dort hat er sein Referendariat gemacht, kennt das Kollegium und viele der Kinder. „Perspektivisch möchte ich aber auch gerne noch etwas anderes sehen“, sagt er. Falls er Bremerhaven in einigen Jahren wieder verlassen sollte, kann er auf jeden Fall wichtige Erfahrungen für seinen Beruf mitnehmen.