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Nicht alle Heimspiele sind zuhause

Bei den Eisbären Bremerhaven laufen die Planungen für die nächste Saison bereits auf Hochtouren. Die größte Baustelle ist buchstäblich der Spielort. Ein Umzug nach Bremen, zumindest für einige Heimspiele, wird sich so oder so nicht vermeiden lassen. „Wir haben auf dem Plan, in der nächsten Saison ein paar Spiele mehr als bisher in Bremen auszutragen“, erklärt Eisbären-Geschäftsführer Johannes Marggraf. Statt bisher zwei werden wahrscheinlich vier, möglicherweise auch sechs Heimspiele in die ÖVB-Arena gehen. „Wir werden aber weiterhin darauf angewiesen sein, dass die meisten Spiele in Bremerhaven stattfinden.“

Mehrkosten sind vorprogrammiert

Bekanntlich soll die Stadthalle im laufenden Betrieb saniert werden. Für die Eisbären heißt das, dass sie ihre Heimspiele auch während der Sanierungsphase austragen könnten.

Johannes Marggraf weiß die Bemühungen der Stadt zu schätzen, sieht die Resultate aber durchaus mit gemischten Gefühlen. „Der Spielbetrieb mitten im Umbau bedeutet für alle Beteiligten enorme Einschnitte“, sagt er. „Die Arbeiten dauern so deutlich länger und die Mehrkosten stehen in keinem Verhältnis zu den erwartbaren Einnahmen.“

Weiter oben angreifen

Ihre sportlichen Ziele haben die Eisbären für 2026 klarer im Blick: „Wir haben uns in dieser Saison sportlich so entwickelt, wie wir es uns vorgestellt hatten, und sind vielleicht sogar noch ein paar Schritte weiter“, sagt der Manager. „Deshalb wollen so viele Spieler wie möglich halten und dann versuchen, in der Tabelle noch ein bisschen weiter oben anzugreifen. Das langfristige Ziel bleibt die Rückkehr in die Bundesliga.“ Dort können die Eisbären ihre Gegner dann hoffentlich in einer top sanierten Halle empfangen.

Bleiben die Eisbären auf ihrer Scholle?

Während die Saison in der Pro A auf vollen Touren läuft, stecken die Eisbären Bremerhaven schon im Planungsstress für die nächste Spielzeit. Im April müssen die Basketballer der Liga melden, wo sie ab Juli auf Korbjagd gehen wollen. Allerdings wird die Stadthalle dann saniert und hat womöglich zu wenige Plätze für den Zweitliga-Betrieb. Eisbären-Geschäftsführer Johannes Marggraf muss deshalb zweigleisig planen. Vorrangig stimmt er mit der Stadt und der Stadthallen GmbH ab, unter welchen Umständen die Eisbären in der Stadthalle weiterspielen könnten.

„Momentan erstellt ein Planungsbüro die Sanierungsplanung und das Bauordnungsamt prüft dazu, mit welchen Maßnahmen die geforderte Kapazität erreicht werden kann“, sagt Marggraf und erkennt auf allen Seiten echte Bemühungen für eine Lösung. „Alle haben ein Interesse daran, dass wir weiter in der Stadthalle spielen können“, betont er.

Trotzdem prüft Marggraf auch den „Seitensprung“ nach Bremen. „Wir haben in dieser Situation die Pflicht zum Plan B“, sagt er. Abgesehen von den Möglichkeiten (die ÖVB-Arena ist für den Zeitraum der Spiele schon stark gebucht) muss er dabei die Interessen von Fans und Sponsoren im Auge behalten. Grundsätzlich sieht der Manager auch Chancen. „Für manche Sponsoren ist Bremen durchaus interessant“, gibt er zu bedenken. „Und es gibt dort sicher auch ein großes Potenzial an Sportbegeisterten, die mal etwas anderes als Fußball in ihrer Stadt sehen wollen.“ Das Potenzial zu heben, wäre für die Eisbären sicher reizvoll, aber nicht um den Preis, es sich mit den angestammten und treuesten Fans in der Seestadt zu verscherzen oder wichtige Sponsoren zu verlieren.

Und wenn der Basketballgott völlig durchdreht und die Eisbären schon im Sommer aufsteigen? „Dann bricht hier nochmal eine ganz andere Betriebsamkeit aus“, entgegnet der Manager schmunzelnd. „Wir würden uns dann aber am Vorbild der Pinguins orientieren und nur auf Lösungen hinarbeiten, die auch nachhaltig und sicher für den Verein sind.“ Einen Ölscheich oder anderen Großinvestor hält Marggraf für ebenso unwahrscheinlich wie die „Eisbären Bremen“.

Eisbären Bremerhaven: Begeisterung als Saisonziel

Mit einem personellen Umbruch sind die Eisbären Bremerhaven in die Basketball-Saison gegangen. Und bisher läuft es gut. Wir sprachen mit Prokurist Max Jorzyk über Saisonziele und Knackpunkte.

Max, während wir reden, haben die Eisbären sieben von zehn Spielen gewonnen und stehen in den Playoff-Rängen. Ist das auch Saisonziel?

Nach dem kompletten Umbruch war unser Ziel erstmal, uns nicht zu verstecken und begeisternden Basketball zu zeigen. Ich glaube, das setzen wir gut um, auch gegen starke Gegner wie Jena oder Crailsheim. Trainer Steven Esterkamp und Co Davide Bottinelli haben die Philosophie vom schnellen Teambasketball und die Mannschaft bringt sie aufs Parkett. Auch neben dem Platz zeigt sie ein starkes Miteinander.

Spürt man den frischen Wind auch bei den Fans?

Auf jeden Fall. Wenn die Jungs schönen und erfolgreichen Basketball spielen, macht das natürlich auch den Fans mehr Freude. Wir dürfen uns davon aber nicht zu sehr einnehmen lassen, denn wir haben immer noch viele Punkte, an denen wir noch arbeiten und uns verbessern wollen.

Es gibt noch eine größere Baustelle: Die Stadthalle soll saniert werden, zugleich müssen die Eisbären 1500 Plätze garantieren, um die Lizenz für die Pro A zu behalten. Seht ihr die Situation entspannt oder ist das auch in der Mannschaft ein Thema?

Es beschäftigt uns natürlich, auch wenn es nicht zum Tagesgeschäft gehört. Aber die Politik hat ja auch noch keinen hundertprozentig festgelegten Fahrplan. Insofern sind wir noch relativ entspannt.

Was wäre der „worst case“? Könnte es passieren, dass die Eisbären einen neuen Spielort brauchen oder die Lizenz für die Liga in Gefahr ist?

Wir spielen natürlich alle Möglichkeiten durch. Aber egal, wie es mit der Stadthalle weitergeht: Es gefährdet nicht den Spielbetrieb oder die Lizenz für die Pro A.

Ein alternativer Spielort kann eigentlich nur Bremen sein, oder?

Das stimmt. Sollten wir nicht in der Stadthalle spielen können, gäbe es keine andere Halle im Umkreis, die die Vorgaben der Liga erfüllt. Wir hoffen natürlich für Fans und Mannschaft, dass es soweit nicht kommt.

Nächste Heimspiele:

01.02., 18:00 Uhr vs. Gladiators Trier
15.02., 18:00 Uhr vs. VfL Bochum (Achtung: Wir verlosen Tickets für dieses Spiel! Mehr Infos hier!)

Tickets unter 0471-4838290 oder ticketing@dieeisbaeren.de