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Probewohnen im Seniorenstift

Manch einer ist mit siebzig Jahren noch fit wie ein Turnschuh – aber jünger werden wir alle nicht. Das ist nun mal Fakt. Wenn dann die ersten Zipperlein nach Rentenbeginn einsetzen und das soziale Umfeld immer kleiner wird, sollte man sich schon Gedanken über seine jetzige und zukünftige Lebenssituation machen. Ist mein Zuhause überhaupt altersgerecht? Wer pflegt mich, wenn ich krank bin? Ein Seniorenstift kann viele Vorteile im Alter bieten. Wie wäre es denn mal mit Probewohnen? Damit du weißt, ob ein Seniorenstift zu dir passen würde – und welches!

Es gibt unzählige Wohnformen für ältere Menschen. Viele Wohnanlagen sind so angelegt, dass sich Senioren mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen hier zu Hause fühlen können. Wer noch sehr aktiv ist, gesundheitlich fit und sein Leben selbstständig organisieren und gestalten kann, für den könnte ein „Service-Wohnen“ interessant sein. Hier leben Senioren in einem modernen Apartment, das über besondere Annehmlichkeiten verfügt. Eingänge und Badezimmer sind barrierefrei und meist so geschnitten, dass bei Bedarf ein Rollator oder Rollstuhl problemlos durch die Türen passt. In mehrstöckigen Gebäuden gibt es Fahrstühle und meist auch einen Hausmeister oder einen technischen Dienst vor Ort.

Service-Wohnen erleichtert das Leben

Wer Unterstützung beim Putzen benötigt oder sich „Essen auf Rädern“ wünscht, kann diese Service-Leistungen bequem hinzubuchen. Im Normalfall gibt es aber auch eine kleine Küche oder Kochnische im Apartment, in der du dir dein Essen selbst zubereiten kannst. Apartments mit Service gibt es in lebendigen Quartieren, aber auch eingebettet in ruhige Wohngegenden. Eine gute Infrastruktur sowie ein Café und Veranstaltungsräume zur Freizeitgestaltung sind meistens Standard. So kannst du im Alter neue Kontakte knüpfen und deinen Hobbies nachgehen, ohne eine halbe Weltreise durch die ganze Stadt unternehmen zu müssen.

Seniorenstift: Ein möglicher Neuanfang

Vielleicht bist du sogar auf der Suche nach neuen Kontakten. Auch wenn das Zuhause vertraut ist, Einsamkeit ist auf Dauer kein idealer Mitbewohner. Schon gar nicht im Alter. Im Seniorenstift besteht die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und Hobbys zu starten wie die Malerei oder das Gärtnern. Viele Einrichtungen bieten Veranstaltungen und Zusammenkünfte an, die das Miteinander ermöglichen und so Einsamkeitsgefühlen entgegenwirken. Auch Gruppenausflüge in die Stadt oder in die Umgebung werden häufig angeboten. Und warum nicht auch eigene Ideen und Wünsche einbringen? Bei einem Kennenlerngespräch oder Probewohnen hättest du Gelegenheit, alle Optionen und Angebote zu begutachten.

Pflegedienste bei Bedarf

Das Praktische an diesen Wohnmodellen ist außerdem, dass Hilfe im Notfall schnell vor Ort ist. Bei einem ernsthaften Infekt oder einem unglücklichen Beinbruch kann umgehend ein Pflegedienst bestellt werden. So bist du bestens versorgt und bleibst im vertrauten Wohnumfeld, das du ja im besten Fall schon eine Weile kennst. Und die neugewonnen Freunde in der Residenz wohnen für einen kurzen Besuch nur ein paar Türen weiter. Sollte später ein Umzug in die vollstationäre Pflege erforderlich sein, ist diese auch meist angegliedert. Somit ist auch das Personal nicht ganz fremd. Gerade im Alter ist es angenehmer, wenn du dich nicht ständig auf Veränderungen einstellen musst.

Neues Zuhause auf Probe

Doch selbstverständlich gibt es auch Unterschiede von Seniorenstift zu Seniorenstift. Und jeder Mensch tickt anders. Gehst du gern spazieren? Dann erstmal schauen, ob ein schöner Park vor dem Seniorenstift liegt. Bist du sehr wählerisch, wenn‘s ums Essen geht? Dann lieber testen, was der Koch kann.
Lauter Fragen, die du erst nach einem persönlichen Probewohnen für dich beantworten kannst.

Gibt es eine Seniorenresidenz, die deiner Meinung nach vielversprechend erscheint?

Dann einfach mal nachfragen, ob du beispielsweise zwei Tage dort auf Probe verbringen darfst – natürlich gegen Bezahlung. Heutzutage haben alle Wohnanlagen für Senioren eine lange Warteliste. Deshalb lieber frühzeitig mit der Suche beginnen und konkret Erfahrungen sammeln, damit du später genau dort unterkommst, wo du dich wohl fühlst.

Du bist nicht der Typ für ein Seniorenstift?

Dann solltest du prüfen, ob dein Zuhause altersgerecht ist. Barrierefreiheit, Sicherheit, kurze Wege und ein gesundes soziales Umfeld spielen eine wesentliche Rolle für deine Lebensqualität im Alter. Clevere Umbaumaßnahmen und ein ambulanter Pflegedienst können dafür sorgen, dass du in deinem gewohnten Umfeld einen schönen Lebensabend verbringst.

Checkliste: Ist meine Wohnung altersgerecht?

  • Ist mein Zuhause ohne Treppen oder Stufen erreichbar?
  • Sind Balkon, Terrasse und Garten barrierefrei zugänglich?
  • Sind die Fenster in allen Räumen leicht zu öffnen?
  • Sind die wichtigsten Lichtschalter und Steckdosen in einer Höhe von 85 cm angebracht?
  • Sind die Türrahmen mindestens 80-90 cm breit für einen Rollator?
  • Ist die Dusche bodengleich?
  • Wäre vor dem Waschtisch Platz für einen Stuhl?
  • Schlägt die Badtür nach außen auf?
  • Sind die Geräte und Schränke in der Küche gut erreichbar?
  • Ist die Hausklingel gut hör- und sichtbar?