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Nach Brand: Kalender, Weihnachtsmarkt und viele Spender unterstützen Kirchensanierung

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Für viele Menschen in Bremerhaven war es ein Schock, als der Kirchturm der Wulsdorfer Dionysiuskirche am 15. Oktober 2024 in Flammen stand. Über ein Jahr später dauert die Sanierung immer noch an. Das mehr als 800 Jahre alte Gotteshaus soll zusätzlich eine neue Heizung und Lüftungsanlage bekommen. Die Gemeinde sorgt mit kreativen Ideen für Spenden.

Die Dionysiuskirche am Wulsdorfer Jedutenberg hat schon viel überdauert. Wohl im 12. Jahrhundert errichtet, ist sie das älteste Gebäude im Bundesland Bremen. Das durch einen technischen Defekt im vergangenen Jahr ausgebrochene Feuer zerstörte das Dach des Kirchturms und das Uhrwerk, beschädigte die Glocken schwer. Löschwasser richtete außerdem Schäden im Kirchenschiff an. Rund 2 Millionen Euro zahlt die Versicherung für die Sanierung.

Schon direkt nach dem Feuer spendeten zusätzlich zahlreiche Menschen kleinere und größere Beträge an die Gemeinde. „Es kommt viel Unterstützung aus dem Stadtteil. Die Kirche liegt den Leuten am Herzen“, sagt Annegret Warnecke, Vorsitzende des Kirchenvorstandes der evangelischen Gemeinde Wulsdorf. Diese Spenden kann die Gemeinde trotz Versicherung gut gebrauchen. Denn die zahlt lediglich dafür, das Gebäude wieder auf den Stand vor dem Feuer zu bringen. Die Dionysius-Kirche braucht aber eine zusätzliche Sanierung.

Kalender sorgt für zusätzliche Einnahmen

Eine neue Heizung und eine neue Lüftungsanlage sollen eingebaut werden. Außerdem, kündigt Annegret Warnecke an, sollen die Kirchenbänke beheizbare Sitzauflagen bekommen. Denn das Gebäude darf – Vorschrift der Landeskirche – nur noch auf 14 Grad beheizt werden. Insgesamt braucht es dafür ungefähr 200.000 Euro. Einiges davon soll aus Mitteln der Landeskirche kommen. Für den Rest sind Spenden nötig.

In einer Auflage von 100 Stück ist so ein Kalender für das Jahr 2026 mit Fotos des historischen Gebäudes entstanden. Die Bilder zeigen die Kirche aus ganz verschiedenen Winkeln, von innen und außen, bei Schnee und im Frühling. Die Druckerei hat die Kalender kostenlos produziert, sodass die 20 Euro komplett in die Gemeindekasse fließen. Noch sind etwa 30 Kalender übrig. Annegret Warnecke ist zuversichtlich, diese bis Weihnachten verkauft zu haben.

Annegret Warnecke hat den Kalender gemeinsam mit weiteren Gemeindemitgliedern gestaltet. Er ist für 20 Euro im Gemeindebüro am Jedutenberg, in der Buchhandlung Hübener, an der Mühle 34, und bei den Pappmäusen, Weserstraße 96a erhältlich.

Weihnachtsmarkt am 14. Dezember

Eine Gelegenheit dazu soll der Weihnachtsmarkt der Kirchengemeinde sein. „Vor Corona gab es hier alle zwei Jahre einen Weihnachtsmarkt“, sagt Annegret Warnecke. Diese Tradition soll am dritten Advent, 14. Dezember, ab 12 Uhr wieder aufleben. Mit Blick auf die Dionysiuskirche bieten Kunsthandwerker ihre Waren zum Verkauf an. Außerdem will die Gemeinde Becher mit einem Abbild des Gebäude-Ensembles verkauften. Es gibt es ein Kuchenbüfett, Bratwurst und Getränke. Die Erlöse daraus sind für die Sanierung eingeplant.

„Jede Katastrophe bringt auch etwas Gutes mit sich“, findet Annegret Warnecke. Die Menschen im Stadtteil haben zusammengehalten und Lösungen gefunden. Ostern 2026, so ist die Hoffnung, kann dann in einer komplett sanierten und für die Zukunft vorbereiteten Kirche gefeiert werden.

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