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Hast du auch den Eindruck, dass dir in der Innenstadt oder beim Autofahren im Stadtverkehr immer mehr bunte Farbtupfer ins Auge fallen? Das liegt am „Blühflächenprogramm“, einem Förderprojekt des Landes Bremen. Dadurch konnte das Gartenbauamt Bremerhaven in den letzten drei Jahren bereits 1,1 Millionen Blumenzwiebeln pflanzen – und ist damit noch nicht am Ende. Die strahlenden Frühlingsbeete sollen Menschen und Insekten im Alltag beglücken, indem sie die Biodiversität mitten im Stadtgebiet fördern. Mathias Neumann, Abteilungsleiter für Grünflächenunterhaltung und Friedhöfe, über das Pflanzprojekt.

Bremerhaven wird grün und bunt

Artenrückgang, Insektensterben, Monokulturen, Klimawandel – so manche Zukunftstrends sehen alles andere als blumig aus. Das Blühflächenprogramm ist eine besondere Gelegenheit, um solchen Entwicklungen gegenzusteuern, findet Mathias Neumann. Im Herbst 2022 begann der Landschaftsarchitekt Markus Lüsse vom Gartenbauamt damit, frühblühende Blumenzwiebeln quer durch Bremerhaven setzen zu lassen: auf Mittelinseln, Rasenstücken, Wiesenflächen und an Straßenrändern. In den ersten beiden Jahren erhielt das Gartenbauamt dafür vom Land Bremen jeweils 25.000 Euro, im Jahr 2024 sogar 60.000 Euro. Seitdem wurden 35 Teilflächen bearbeitet – auf einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern.

„Die Krokusse geben den Auftakt im Frühjahr“, schildert Neumann. „Sie sind die ersten Nahrungsquellen, die Insekten anlocken.“ Im Anschluss bringen unter anderem Tulpen, Narzissen, Hasenglöckchen, Stern- und Traubenhyazinthen die Beete zum Leuchten. Auf Menschen haben die Blumen eine vielseitige Wirkung, wie der Abteilungsleiter beobachtet: An warmen Tagen verstärken sie das Sommergefühl, bei trübem Wetter heben sie die Stimmung. In jedem Fall werten sie das Stadtbild enorm auf. „Das ist auch für den Tourismus förderlich“, fügt er hinzu.

Blumenparadies mit Konzept

Welche Standorte im Stadtgebiet infrage kommen, entscheidet das Gartenbauamt auf der Grundlage von Kriterien wie Quadratmeteranzahl, Sonneneinstrahlung oder der unmittelbaren Nähe zu anderen Bepflanzungen. Letztere erleichtert nämlich den Insekten die Reise von einem Nahrungsplatz zum nächsten – eine wichtige Lebensgrundlage für sie. Auch die Blumensorten müssen eine Reihe von biologischen Anforderungen erfüllen. Dazu zählt, ob die Blume „bienenfreundlich“ ist. Das heißt: Die Blüte muss so geschaffen sein, dass Bienen und Hummeln mit ihren Rüsseln an den Nektar gelangen können. Die Blumenarten sollten früh- und langblühend sein und sich auch von selbst verwildern und ausbreiten können, damit der Standort auf Dauer sowie ohne Mühe erhalten bleibt.

Blühende Aussichten

2019 war Bremerhaven eine der ersten Städte, die das Label „Stadtgrün naturnah“ in Silber für vorbildliches kommunales Engagement zur Steigerung der Biodiversität bei der Grünflächengestaltung erhielten. Die Rezertifizierung steht für 2027 an. Neumann ist zuversichtlich: „Das Gartenbauamt wird auch in Zukunft die Biodiversität und Insektenvielfalt im Stadtgebiet fördern. Natürlich hoffen wir, dass wir auch weiterhin dafür Fördermittel bekommen.“

Standorte des Blühflächenprogramms im Überblick

  • Stresemannstraße / Höhe Stadthäuser
  • Stresemannstraße / Ecke Stadthalle
  • Kreisel Rickmersstraße / Pestalozzistraße
  • Elbinger Platz
  • Kreisel Poristraße / Am Grollhamm
  • Östlicher Kreisel Poristraße
  • Postbrookstraße / Vörtelweg
  • Brookstraße / Hafenstraße
  • Mittelstreifen Cherbourger Straße / Langener Landstraße
  • Cherbourger Straße / Hans-Böckler-Straße
  • Lloydstraße / Max-Eyth-Platz
  • Melchior-Schwoon-Straße / Hafenstraße
  • Mittelstreifen Poristraße
  • Weserstraße / Bereich Loxstedter Weg – Tränkestraße
  • Waldemar-Becke-Platz
  • Prager Straße / Grünanlage Große Kirche
  • Rosengarten im Gesundheitspark Speckenbüttel
  • Rasenfläche vor dem Rosengarten im Gesundheitspark Speckenbüttel
  • Walter-Rathenau-Platz

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