Die Außenfassade ist die Visitenkarte für unser Zuhause. Sie soll einladen, vor Kälte oder Hitze schützen, Feuchtigkeit ableiten – und möglichst Energie sparen. Und auch das Dach spielt eine entscheidende Rolle für den Wert eines Gebäudes und dessen Wohnqualität. Hier erhältst du Tipps, wie du kleinere Mängel selbst ausbesserst und was bei größeren Schäden zu tun ist.
Gewusst, wie: Fassadenrenovierung
Renovierung oder Sanierung – was ist der Unterschied? Bei einer Renovierung wird die Fassade neu angestrichen (idealerweise alle fünf bis zehn Jahre). Müssen größere Schäden behoben werden, spricht man von einer Sanierung. Vor jedem Anstrich solltest du deshalb alle Mängel genau prüfen. Zu diesem Zweck klopfst du leicht mit einem Hammer gegen die Wand. Wenn du Hohlräume hörst, ist eine Grundsanierung notwendig. Dasselbe gilt für große Risse oder Wasserflecken.
Altputz entfernen
Bei kleinen Ausbesserungen entfernst du zuerst den Altputz mit Hammer und Meißel. Unebenheiten spachtelst du einfach mit Putzmörtel. Gegen Pilze, Moos, Algen oder Schmutz hilft ein Hochdruckreiniger. Sobald die Fassade wieder glatt und sauber ist, solltest du für eine gute Farbhaftung einen Tiefengrund auftragen. Danach erfolgt der richtige Anstrich. Verwende dafür einen Farbroller und die Nass-in-Nass-Technik: Trage die zweite Farbschicht auf, bevor die erste getrocknet ist. So vermeidest du sichtbare Ansätze.
Wärmedämmung mit WDVS
Ist dein Zuhause schon energetisch überholt? Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht eine Fassadendämmungspflicht vor, sobald mehr als 10 Prozent der Außenfläche eines Gebäudes saniert werden müssen. Bei der KfW-Bank kannst du Fördermittel für eine moderne Wärmedämmung beantragen. Am häufigsten wird ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) verwendet, bei dem du Dämmplatten mit Klebemörtel auf der Außenfassade montierst. Zum Schluss muss alles verputzt werden. Als Heimwerker solltest du deshalb über viel Erfahrung verfügen – oder Profis engagieren!
Ein Dachdämmung kann auch erfolgen, ohne das komplette Dach abzudecken. Energieeinsparungen machen sich direkt ab Fertigstellung bemerkbar.
Dachsanierung — nur vom Profi
Ist dein Dach schon in die Jahre gekommen? Oder planst du den Dachboden auszubauen und ebenfalls als Wohnraum zu nutzen? Wenn du nicht gerade selbst gelernter Dachdecker bist, dann kommst du gar nicht darum herum, einen Fachmann zu bestellen. Am besten wählst du als Eigentümer einen Innungsbetrieb aus der Region. Der wird dich nicht nur zur Optik und Langlebigkeit beraten, sondern auch zur Energieeffizienz des Daches.
Neues Dach spart Heizkosten und schützt vor Hitze
Das GEG 2020 schreibt eine Dämmung bei der Dachsanierung vor, diese macht aber auch wirtschaftlich Sinn: Sie spart Heizkosten, verbessert den sommerlichen Wärmeschutz und verhindert rutschende Schneebretter oder Eiszapfen, die zu einer Unfallgefahr werden können. Aufgrund der wachsenden Anzahl an Wetterextremen sind Sturmklammern für Dachziegel und Dachsteine inzwischen Pflicht. Hol dir für eine Dachsanierung am besten mehrere Angebote verschiedener Fachbetriebe ein, damit du Endsumme und Leistungen vergleichen kannst.
Fenstermontage für Hobby-Handwerker
Gut isolierte Fenster lassen die Kälte draußen und die Wärme drinnen. Deshalb ist die Fenstermontage für eine energetische Sanierung besonders wichtig. Zunächst schraubst du den Fensterflügel ab. Dann bohrst du vorsichtig jeweils zwei bis drei Löcher in die Seiten des Fensterrahmens. Das Fenster wird nun in die Laibung eingesetzt und zur Isolierung mit Dichtungsbändern versehen. Anschließend fixierst du den Rahmen mithilfe von Schrauben. Die Fugen zwischen Rahmen und Mauer füllst du mit Fugenschaum. Zum Schluss montierst du den Fensterflügel.
Wenn du diese Tipps umsetzt, strahlt dein Haus bald wie neu – und erfüllt auch die Standards für eine moderne Wärmedämmung!
Extra-Tipp: Grüne Fassaden
„Green Walls“ sind Platten oder Gerüste mit Pflanzen, die ohne Bodenhaftung an Gebäudewänden hängen. Solche Fassadenbegrünungen werden von Fachleuten montiert und hin und wieder beschnitten. Die Bewässerung erfolgt automatisch. Der Aufwand lohnt sich, wie bereits Zukunftsprojekte aus der ökologischen Stadtentwicklung zeigen: Das Immergrün nimmt Luftfeuchtigkeit auf, speichert Wasser, unterstützt die Wärmedämmung, kühlt urbane Ballungsräume und dient als Luftreiniger. Zudem sind die hängenden Gärten eine Quelle der Kraft und Inspiration.