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Der Geschäftsführer der EWW steht auf einem Parkplatz
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Viel hat sich getan in einem halben Jahrhundert. Aus einer kleinen Werkstatt für Menschen mit Behinderung ist ein vielschichtiges Unternehmen gewachsen, das verschiedenste Angebote zur Teilhabe für Menschen jeglichen Alters anbietet und hochwertige Produkte verschiedenster Art herstellt. Was die EWW so besonders macht, hat uns Geschäftsführer Robert Bau erzählt.

„Wir sind nicht nur eine Werkstatt. Wir sind die Elbe-Weser Welten!“ sagt Robert Bau ganz selbstbewusst. Bescheidenheit wäre hier auch fehl am Platz. Immerhin betreiben die EWW eine inklusive KITA, unterstützen 130 Kinder mit Beeinträchtigungen beim Schulbesuch, bieten unterschiedlichste Angebote zur Assistenz beim Wohnen und in der Freizeit. Zudem sind die EWW Träger des Integrationsfachdienstes. Ebenso bieten die EWW die Textilwelten mit der Wäscherei, die Grünwelten im Bereich Garten- und Landschaftspflege sowie die Genusswelten an. Dort werden die beliebten Fruchtaufstriche und Chutneys der Eigenmarke „Küstenschlemmerei“ hergestellt. Der 48-Jährige ist überzeugt: „Je vielfältiger das Qualifizierungsangebot ist, desto gerechter wird man auch den Wünschen der Klienten. Und desto eher finden sie einen Job, der zu ihnen passt.“ Die Elbe-Weser Welten beschäftigen mittlerweile rund 450 tarifgebundene Mitarbeitende.

Wie alles begann

Startschuss für die erste kleine Werkstatt in Bremerhaven war im Oktober 1974. Damals gab es das Internat in Debstedt für junge Menschen mit Behinderung. Die Frage war: Was passiert mit den jungen Erwachsenen, wenn sie ihre Schulausbildung beendet haben? So gründete sich ein Verein, der den Grundstein für die Werkstatt und die späteren Elbe-Weser Welten legte. Es folgten Wohn- und Bildungsangebote für Menschen mit geistigen, psychischen und körperlichen Einschränkungen, um ihre Lebensqualität und Weiterentwicklung zu verbessern. Die EWW werden von zwei Gesellschaftervereinen getragen: den Behinderteneinrichtungen e.V. und der Lebenshilfe Wesermünde e.V.

„Der entscheidende Anreiz für Menschen, die Unterstützung suchen, sind unsere vielfältigen Angebote in unterschiedlichen Lebensbereichen“, sagt Robert Bau. „Wir haben Lösungen für Menschen mit Behinderung und ohne, von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter.“ Dazu zählen für die Jüngeren die integrative Kita und die Schulassistenz. Dabei geht es nicht darum, dem Kind alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen, sondern seine Kompetenzen auszubauen und neue zu erlernen, auch auf sozialer Ebene.

Ein neuer Name musste her

Außerdem unterstützen die EWW das Projekt zur Berufsorientierung des Integrationsfachdienstes beim Übergang von Schule in den Beruf. Im Integrationsfachdienst sind zudem die Angebote: Arbeitsvermittlung, Berufsbegleitung, Arbeitstraining im Betrieb (ATiB), Berufsorientierung, Jobcoaching, Unterstützte Beschäftigung

Ein weiteres wesentliches Betätigungsfeld ist der Bereich Wohnen. Hier begleiten die EWW rund 220 Menschen mit unterschiedlichsten Assistenzbedarfen wie zum Beispiel in unseren Häusern „Walter-Mülich Haus“ und „Kleiner Blink“, in Außenwohngruppen oder aufsuchend in der eigenen Wohnung.

„All diese Entwicklungen führten 2019 dazu, dass wir unser ganzes Erscheinungsbild überarbeitet und nach einem neuen Namen gesucht haben“, so Robert Bau. Der damalige Unternehmensname „Elbe-Weser Werkstatt“ war einfach nicht mehr passend für die Bandbreite an Angeboten. So kamen die „Welten“ statt der „Werkstatt“ ins Spiel – auch um die etablierte Abkürzung „EWW“ beibehalten zu können.

Einflussnahme auf politischer Ebene

Robert Bau ist gelernter Heilerziehungspfleger und Diplom-Sozialwirt. Er will nicht nur innerhalb seines Unternehmens die Weichen für mehr Inklusion und Teilhabe stellen, sondern auch auf politischer Ebene. So trägt er zusätzliche Verantwortung als Mitglied der Vertragskommission SGB IX und als Verbandsratsmitglied des Paritätischen im Land Bremen ist Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Werkstätten Bremen, ist im Vorstand der LAG Arbeit/Bildung/Teilhabe Niedersachsen und hat einen Sitz im Präsidium der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten, wodurch er Netzwerke bilden und politischen Einfluss nehmen kann. „Es geht uns nicht darum, Menschen mit Beeinträchtigung in einer Werkstatt unterzubringen, sondern um Teilhabe am Arbeitsleben. Werkstatt ist ein Modell. Aber es gibt noch zahlreiche andere Möglichkeiten, diese Menschen in Arbeit zu bringen.“

Obwohl die äußeren Bedingungen für die Projekte der Elbe-Weser Welten in den vergangenen Jahren eher ungünstig waren – in Anbetracht von Corona und der Wirtschaftslage – blickt Robert Bau optimistisch auf die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Inklusion: „Früher waren die Angebote organisationszentriert. Heute sind sie personenzentriert. Das bedeutet: Wir schauen, dass jeder Mensch der uns anfragt das passende Angebot erhält. Und erfreulicherweise fruchtet die Aufklärungs- und Netzwerkarbeit, die wir leisten.“

Das Thema Teilhabe schlägt Wurzeln

Im Juni erst hat die Beratungsstelle zum Budget für Arbeit eröffnet. Hier können sich Menschen mit Behinderung über das Budget für Arbeit informieren, um so den Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden. So werden Vorurteile abgebaut und Wege der Inklusion geebnet. Die EWW stehen für eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft ein und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Inklusion.

Mehr Informationen über die Elbe-Weser Welten

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