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Grafische, blumenverzierte Abbildung der inneren weiblichen Geschlechtsorgane

„Schmerzen während der Regelblutung sind ganz normal“ – so lernen es Frauen meist schon in der Jugend. Ein Grund, warum die chronisch entzündliche und sehr schmerzhafte Erkrankung Endometriose häufig jahrelang unerkannt bleibt. Laut der Stiftung Endometriose-Forschung sind rund 7 bis 15 Prozent der weiblichen, geschlechtsreifen Bevölkerung davon betroffen.

Was ist Endometriose?

Bei Endometriose wächst Gewebe, ähnlich der Gebärmutterschleimhaut, außerhalb der Gebärmutter. Es siedelt sich zum Beispiel an den Eierstöcken, im Bauchraum oder am Darm an. Dadurch können Zysten entstehen oder sogar innere Organe geschädigt werden. Die Folgen sind meist chronische Schmerzen, auch neben der Regelblutung. Auf Dauer führt das zu körperlichen und psychischen Belastungen, die sich stark auf das Sozial- und Berufsleben auswirken können. Auch Mädchen im Schulalter können bereits betroffen sein.

Symptome sind behandelbar

Die Ursachen sind leider noch zu wenig erforscht. Doch die öffentliche Aufmerksamkeit für diese hormonabhängige Erkrankung wächst glücklicherweise. Nicht zuletzt, weil sie häufig in Verbindung mit einem unerfüllten Kinderwunsch steht. Auch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko wird vermutet. Lokale Beratungsangebote gibt es beispielsweise bei Pro Familia und im Klinikum Bremen-Nord. Ausführliche Informationen findest du auf der Website der Endometriose-Vereinigung. Bei typischen Beschwerden solltest du dich unbedingt an deinen Frauenarzt wenden. Schmerztherapie, anti-entzündliche Ernährung, Entspannungstechniken sowie Hormonbehandlungen oder eine Operation können die Symptome lindern.

Die häufigsten Beschwerden bei Endometriose:

  • Starke Menstruationsschmerzen
  • Ungewöhnlich lange Regelblutung
  • Unterleibsbeschwerden und Krämpfe
  • Schmerzen beim Wasserlassen und beim Stuhlgang
  • Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Erschöpfung und andauernde Müdigkeit
  • ungewollte Kinderlosigkeit (etwa 30-50 % aller Betroffenen)

Endometriose-Vereinigung e.V. bietet Hilfe

Die Endometriose-Vereinigung ist eine Selbsthilfe- Organisation und wurde von Betroffenen für Betroffene gegründet. Über 3.400 Mitglieder unterstützen sich gegenseitig und setzen sich für mehr Sichtbarkeit und Verständnis für diese chronische Erkrankung ein. So wurde unter anderem ein Aufklärungsprogramm für Schülerinnen und Schüler entwickelt namens „jung und endo“. Unterrichtsmaterialien, Podcasts, Kurzfilme und eine Website zum Thema Endometriose bieten dabei nicht nur jungen Mädchen und Frauen umfassende Informationen, sondern auch Eltern, Lehrern und Nicht-Betroffenen.

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