100% Seestadt 6x im Jahr 30.000 Exemplare
Dein kostenloses Stadtmagazin
Ein Blumengarten mit einer Gießkanne
©Marika/stock.adobe.com

Die einen finden ihn praktisch und schön, für die anderen ist er hässlich und umweltschädlich: der Schottergarten. Egal, zu welcher Gruppe du gehörst – im Bundesland Bremen sind Schottergärten jetzt per Senatsbeschluss verboten. Was das bedeutet, welche pflegeleichten Alternativen es gibt und wie du den Schotter loswirst, liest du hier.

Schottergärten: Das gilt jetzt

  • Neue Schottergärten dürfen ab 1. Juli 2024 nicht mehr angelegt werden.
  • Schon bestehende Schottergärten müssen bis 1. Januar 2026 entfernt werden. Verstöße gelten danach als Ordnungswidrigkeiten, die mit Geldstrafen belegt werden können.
  • Als Schottergarten zählen alle Flächen auf deinem Grundstück, die überwiegend mit Steinen oder Kieseln bedeckt sind.
  • Schottergärten unter 10 Quadratmetern sind weiterhin erlaubt.
  • Gepflasterte Flächen sind von dem Gesetz nicht betroffen.

Was spricht gegen Schottergärten?

Kein Rasenmähen, kein Unkrautzupfen: Kiesgärten klingen erst einmal pflegeleicht. Allerdings setzen die Steine Moos an, Blätter bleiben im Herbst zwischen ihnen hängen. Die Reinigung kann dann aufwändiger sein als die Pflege eines grünen Gartenstücks. Abgesehen davon bieten sie kaum Lebensraum für Insekten. Der Bremer Senat begründet seine Entscheidung mit dem Klimaschutz: Schottergärten mindern die biologische Vielfalt, erschweren den Ablauf von Regenwasser und heizen ihre Umgebung im Sommer übermäßig auf.

Wohin mit dem Kies?

Schotter und Kies gelten als Bauschutt. Damit kannst du ihn nicht einfach im Hausmüll entsorgen – das würde bei größeren Mengen auch schwierig werden. Los wirst du ihn entweder, indem du ihn bei einem Recycling-Unternehmen ablieferst. In Bremerhaven nimmt zum Beispiel die BARAB an der Dockstraße 2 Kies und Steine tonnenweise gegen ein geringes Entgelt ab. Oder du bestellst dir bei der BEG einen Container vor dein Grundstück, der anschließend samt Inhalt wieder abgeholt wird (weitere Infos: 0471/186 557 oder www.beg-bhv.de/buerger/leistungen/bauabfaelle/). Oder du beauftragst eine Fachfirma, die sich um alles kümmert. Außerdem lohnt sich der Blick auf Kleinanzeigen-Portale im Internet: Manche privaten oder gewerblichen Anbieter nehmen dir die Kieselsteine kostenlos ab.

Was passiert dann?

Nachdem der Schotter entfernt ist, muss auch die darunterliegende Folie abgetragen werden. Sie lässt sich zum Beispiel mithilfe eines Cutter-Messers in kleine Teile schneiden und dadurch leicht aus dem Boden holen. Meistens hat der Boden darunter durch die vorherige Versiegelung Nährstoffe verloren. Du solltest ihn auf jeden Fall auflockern und umgraben. Damit danach wieder das Grün sprießen kann, helfen Kompost oder Bodenaktivator aus dem Gartencenter oder Baumarkt. Eine ideale Grundlage für neues Wachstum ist frischer Mutterboden.

©Annie Spratt/unsplash.com

Grün und pflegeleicht

Wenn du einen grünen Garten ohne zu viel Arbeit genießen willst, gibt es mehrere Möglichkeiten. Bodendecker, Ziergräser und Kräuter sehen schön aus, brauchen wenig Pflege und verhindern auch noch den Wuchs von Unkraut. Sträucher und Büsche bringen außerdem Schatten in den Garten und müssen meist nur einmal im Jahr geschnitten werden. Der NABU gibt hier einen guten Überblick, was wo am besten wächst. Wenn du gerne einen klassischen Rasen anlegen willst, kannst du dir zum Beispiel von einem Mähroboter viel Arbeit abnehmen lassen.

Nach dem Schottergarten kommt der Blühstreifen

Fast ohne Pflege kommt ein Blühstreifen mit Wildwuchs aus. Saatgut dafür findest du auch im Gartencenter oder Baumarkt. Die Wiese strahlt in vielen Farben und ist ein guter Lebensraum für Insekten. Außerdem musst du sie nur einmal im Jahr schneiden. Für den Gartenbau gibt es in der Region zahlreiche Experten, die dir die Planung und viele weitere Aufgaben abnehmen können.

Lies auch...