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Bojta Buzás Márton macht ein FSJ am Deutschen Schifffahrtsmuseum. ©kelling
Bojta Buzás Márton macht ein FSJ am Deutschen Schifffahrtsmuseum. ©kelling

Bojta Buzás Márton liebt das Wasser und das Segeln. In seiner ungarischen Heimat am Plattensee verbrachte er möglichst viel Zeit im Segelboot und fuhr auch bei Regatten mit. Die Begeisterung für das Maritime hat den 19-Jährigen nun nach Bremerhaven geführt: Er verbringt ein Freiwilliges Soziales Jahr am Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM).

Knoten-Workshop und Koggen-Film

Seit vergangenem August lebt er in der Seestadt, erkundet die Häfen und beobachtet Schiffe. Auch seine tägliche Arbeit dreht sich um sein Lieblingsthema. Als FSJler am DSM ist er im Bereich Bildung und Vermittlung tätig. Er begleitet Führungen durch Ausstellung und Museumshafen, betreut Kinder und Jugendliche und setzt eigene Projekte um. Gerade zum Beispiel einen Knoten-Workshop für Besucher. Welche Knoten werden auf See benutzt, wie knüpft man sie und wie können sie uns im Alltag helfen? Das kann er gut aus eigener Erfahrung vermitteln. Denn als passionierter Segler beherrscht er die Handgriffe blind. Darüber hinaus arbeitet er gerade an einem Film, der die mittelalterliche Kogge aus dem DSM mit modernen Segelschiffen vergleicht. An seinem FSJ macht ihm besonders die Spontanität Spaß. „Und ich kann immer neue Dinge lernen“, sagt Bojta Buzás Márton.

Im Internet auf DSM gestoßen

„Bremerhaven ist eine typische Hafenstadt. Die Atmosphäre, das Wasser und das Meer – das gefällt mir sehr“, erklärt Bojta Buzás Márton. Er interessiert sich nicht nur für Segeln, sondern für Schiffe und Wasserfahrzeuge allgemein. So ist er auf das DSM aufmerksam geworden. Im Internet las er einen Artikel über das Mini-U-Boot vom Typ „Seehund“. Genau so eines wird im DSM ausgestellt. Da es in Bojta Buzás Mártons Heimatland kein vergleichbares Museum gibt, bewarb er sich auf die FSJ-Stelle im DSM. Und überzeugte im Vorstellungsgespräch. Die Antworten auf gängige Fragen lernte er vorher vorsichtshalber auf Deutsch auswendig.

FSJ im Ausland

Zwei Jahre hat er die Sprache zuvor in der Schule gelernt. Nach gut acht Monaten in Deutschland kann er sich schon sehr gut verständigen. „Deutsch ist sehr logisch“, meint der 19-Jährige – wenn auch ganz anders als ungarisch. Überhaupt gibt es viele Unterschiede zwischen seinem Heimatland und Bremerhaven. Kalt erwischt hat ihn der norddeutsche Winter. „Der war ein bisschen lang und dunkel“, sagt er. Und freut sich umso mehr auf den Sommer. Denn jetzt beginnt wieder die Segel-Saison. Bisher war er noch nicht auf der Weser und Nordsee unterwegs, will jetzt aber seine Fühler ausstrecken.

Zimmer in der Seemannsmission

Fast 1000 Kilometer trennen Bojta Buzás Márton von seiner Heimat und seiner Familie. „Die ersten Tage waren nicht so einfach. Aber ich mag auch die Freiheit, die ich jetzt habe“, erklärt er. Ganz passend wohnt er in der Seemannsmission an der Schifferstraße. Dort kommt er mit Seeleuten aus aller Welt in Kontakt. Neben seiner Familie vermisst der FSJler vor allem typische Speisen: Palatschinken, Langos und Gulasch. Dafür hat Deutschland kulinarisch für ihn auch Einiges zu bieten. Besonders gut schmecken ihm hier die Brötchen und der Käse.

Vorfreude auf neue Ausstellung

Insgesamt fühlt sich Bojta Buzás Márton sehr wohl in Deutschland. Im DSM ist er noch bis einschließlich August. So erlebt er noch die Maritimen Tage und die Eröffnung der neuen Dauerausstellung mit. Er kann sich gut vorstellen, nach Abschluss des FSJ in Deutschland zu studieren. Dann würde er entweder gerne in die Richtung Museumsarbeit gehen – oder doch in die Seefahrt. Aber erst einmal wieder zurück von der Wesermündung an den Plattensee.

FSJ in Kultur und Bildung

Interessierst du dich auch für Kultur, Museumsarbeit oder Wissensvermittlung? Dann kannst du dich jetzt auf ein FSJ im Bereich Kultur und Bildung – zum Beispiel am Deutschen Schifffahrtsmuseum – bewerben. Die Stelle im Bereich Bildung & Vermittlung dort wird ab 1. September 2024 neu besetzt. Die FSJler erhalten eine monatliche Vergütung und zum Abschluss ein Zertifikat. Das FSJ lässt sich als praktischer Teil für die Fachhochschulreife anrechnen. Alle Stellen im Bereich Kultur und Bildung findest du hier: www.freiwilligendienstekultur-bildung.de

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