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Symbolbild Gesundheit, Ärzte, Vorsorge, Prävention, Beratung©sebra/stock.adobe.com
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Zehnmal pro Jahr gehen die Bundesbürger laut der aktuellen OECD-Studie im Schnitt zum Arzt – und damit deutlich häufiger als die Einwohner vergleichbarer Staaten. Schließlich gilt bei vielen Krankheiten: Lieber einmal zu oft zur Untersuchung als einmal zu wenig. Denn bei einer frühen Diagnose sind die Heilungschancen häufig deutlich besser. Patienten können bei der Vorsorge auf ein gutes Netzwerk von Fachärzten und Kliniken in Bremerhaven bauen.

Vorsorge beginnt schon bei Babys

Die Bundesärztekammer sieht Vorsorge als eine ihrer zentralen Aufgaben an. „Sie dient der Verhütung von Krankheiten und zielt auf den Abbau und die frühzeitige Erkennung von Gesundheitsrisiken“, so ihre Erklärung. Prävention fängt schon gleich nach der Geburt an. Zehn standardisierte Vorsorge-Untersuchungen – von U1 bis U9 und J1 – sind in den ersten 12 bis 14 Lebensjahren gesetzlich vorgeschrieben. In Bremerhaven sind neun eingetragene Kinderarzt-Praxen Anlaufpunkt für diese Untersuchungen. Teilweise werden sie auch von Fachärzten in anderen Bereichen vorgenommen, etwa Hör- und Sehtests.

Mehr als 70 Hausärzte in Bremerhaven

Doch auch im Erwachsenenalter sollte der eigene Körper in regelmäßigen Abständen durchleuchtet werden. Und mit dem Alter steigen die Risiken für bestimmte Krankheiten. Den sogenannten Check-Up, also eine gründliche Untersuchung, ist bei deinem Hausarzt möglich. Mehr als 70 Hausärzte praktizieren laut der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen in Bremerhaven. Zwischen 18 und 35 Jahren übernimmt die Krankenkasse diesen Check-Up einmal, ab 35 Jahren kannst du ihn alle drei Jahre ohne eigene Kosten vornehmen lassen.

Das wird beim Check-Up gemacht:

  • Vorgespräch über eigene und familiäre Krankheitsgeschichte
  • Untersuchung von Herz, Lunge, Kopf, Hals, Bauch, Wirbelsäule, Nervensystem, Sinnesorganen und Bewegungsapparat
  • Messen von Blutdruck, Cholesterin- und Blutzucker-Werten
  • Abschließendes Beratungsgespräch und eventuelle Überweisung für weitere Untersuchungen oder Behandlungen

Gezielte Vorsorge-Untersuchungen

Neben dem Check-Up gibt es weitere, gezielte Vorsorge-Untersuchungen, etwa für bestimmte Krebs-Erkrankungen und die Früherkennung bei Frauenärzten. Zweimal pro Jahr zahlt die Krankenkasse außerdem eine Untersuchung beim Zahnarzt. Mehr als 60 Zahnärzte sind laut Kassenzahnärztlicher Vereinigung Bremen in Bremerhaven verzeichnet. Gerade bei bestimmten Krankheiten oder Risiko-Faktoren sind auch weitere Check-Ups empfehlenswert – etwa beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder beim Hautarzt.

Fachärzte für alle Bereiche

227 Ärztinnen und Ärzte arbeiten laut Kassenärztlicher Vereinigung insgesamt in der Seestadt. Zusätzlich zu den Ärzten mit eigener Praxis oder in einer Gemeinschaft sind das die Angestellten des städtischen Klinikums Bremerhaven-Reinkenheide und der Ameos-Klinika. In Reinkenheide praktizieren zusätzlich Experten in 14 verschiedenen Fachrichtungen am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Auch an das Ameos-Klinikum Am Bürgerpark ist ein MVZ mit spezialisierten Medizinern angeschlossen. In Bremerhaven findest du also in jeder Fachrichtung den passenden Ansprechpartner für Untersuchungen
und Behandlungen.

Vorsorge verhindert Darmkrebs

Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 23.000 Menschen an Darmkrebs und dessen Folgen. Damit ist Darmkrebs eine der häufigsten Todesursachen. Besonders erschreckend ist dieser Fakt, weil Darmkrebs in den meisten Fällen verhindert werden kann – wenn die Anzeichen rechtzeitig entdeckt werden. Gerade im höheren Alter sind Vorsorge-Untersuchungen deshalb enorm wichtig. Frauen und Männer haben ab 50 Jahren regelmäßig Anspruch auf entsprechende Tests und Darmspiegelungen. Doch viele Menschen nutzen diese kostenlose Möglichkeit nicht.

Auch junge Menschen betroffen

Der Krebs entwickelt sich erst als gutartiger Polyp im Darm. Etwa jeder dritte Mensch im Alter von mehr als 55 Jahren hat mindestens einen solchen Polypen, schätzt das Netzwerk gegen Darmkrebs. Doch auch jüngere Menschen sind betroffen. In diesem Stadium lässt sich ein Polyp in der Regel problem- und folgenlos entfernen. Ohne Behandlung kann daraus aber auch ein bösartiger Tumor entstehen. Wer erst bei Beschwerden zu einer Untersuchung geht, riskiert, dass die Heilungschancen dann drastisch geringer sind

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