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Eugen Witthohn ist Materialwart bei den Fischtown Pinguins ©kelling
Eugen Witthohn ist Materialwart bei den Fischtown Pinguins ©kelling

Wie sieht’s eigentlich hinter den Kulissen der Fischtown Pinguins aus? Wer sorgt dafür, dass jeder Spieler frische Trainingskleidung und geschliffene Schlittschuhe parat hat? Materialwart Eugen Witthohn hat die MOIN-Redaktion durch die Katakomben der Bremerhavener Eishockey-Profis geführt und ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.

Pinguins sind Familiensache

Schon seit 27 Jahren gehört Eugen „zum Inventar“ der Fischtown Pinguins. Der Einstieg kam durch seinen Sohn Christian zustande, der hier seine Eishockey-Karriere begann. „Mittlerweile hat sich mein Sohn aus dem Profisport verabschiedet“, erzählt der Bremerhavener, „und ich bin immer noch im Stadion!“

Damit alles glatt läuft

Angefangen hatte Eugen als Betreuer und Jugendwart im Stammverein. Die ganze Familie war aktiv ins Vereinsleben eingebunden. Heute kümmert er sich um die Ausrüstung der Mannschaft. Dazu gehören hauptsächlich Bestellungen und Rechnungsprüfungen. Wenn ein Schläger hinüber ist, kommen die Spieler zu ihm. Vor allem nach einer Niederlage sei der Andrang groß, erzählt der 68-Jährige. Die Profispieler machen gern mal mangelhaftes Equipment für ein schlechtes Spiel verantwortlich. Der Materialwart kann allerdings gut kontern: „Wenn du nicht schwimmen kannst, liegt’s auch nicht an der Badehose!“ Spieler-Wünsche werden so gut es geht erfüllt. Aber es muss alles im Budget bleiben. Auch dafür ist Eugen zuständig.

Gute Vorbereitung ist das A und O

Auf die Frage, ob ein Spieler schon mal nicht aufs Eis konnte, weil ein Teil seiner Ausrüstung fehlte, entgegnet der Material-Chef: „Nein, sowas hatten wir noch nie. Bei perfekter Vorbereitung kann nichts Schlimmes passieren!“ Wohl auch aufgrund seiner langjährigen Berufserfahrung als Feuerwehrmann überlässt der Pensionär nichts dem Zufall.

Schlittschuhe und Trikots für die Pinguins

Neben Eugen kümmern sich noch die Betreuer Ralf Schreuder und Stefan Wohlschläger um die Belange der Spieler. Schlittschuhe erhalten einen millimetergenauen Schliff nach Wunsch und die Waschmaschinen laufen in Dauerschleife. Wenn die Pinguins von einem Auswärtsspiel nachts zurückkommen, ist ein Betreuer da, der während einer Nachtschicht die Trikots in Waschmaschine und Trockner füllt. Der Spruch „Go hard or go home“ zu Deutsch: „Arbeite hart oder fahr nach Haus“ über der Tür zur Eisfläche gilt anscheinend nicht nur für die Spieler. Pinguin ist man mit Leib und Seele.

Wer rastet, der rostet

Was wäre eigentlich, wenn es den Verein plötzlich nicht mehr geben würde? „Ach, das wäre schon komisch, aber langweilig wäre mir bestimmt nicht“, lacht Eugen. Zwei Monate im Jahr geht er segeln. Außerdem ist er Stadtführer in Reisebussen und erzählt Touristen Wissenswertes und Kurioses über seine Heimatstadt Bremerhaven. Auch das hält ihn jung: „Man muss eben was tun, damit man frisch im Kopf bleibt!“

Das verbraucht ein Pinguins-Spieler durchschnittlich pro Jahr an Equipment

  • 2 Paar Schlittschuhe
  • 4 Paar Handschuhe
  • 5 Trikots
  • 24-30 Schläger

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