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Deichtalk mit Sängerin Angèle Deltgen ©kelling
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„MOIN sagt mehr als 1000 Worte, Bremerhaven ist für mich einer der schönsten Orte!“ – diese Zeile singt Angèle Deltgen in ihrem Song „Bremerhaven“, einer Liebeshymne auf unsere Seestadt und ihre Wahlheimat seit 2019. Wir haben die gebürtige Luxemburgerin gefragt, warum sie sich in Bremerhaven sofort heimisch gefühlt hat und was ihr der Song „Kämpferin“ bedeutet.

MOIN-Redaktion: Hallo Angèle, erzähl doch mal: Wann hast du dich in Bremerhaven verliebt?

Angèle Deltgen: Zuletzt habe ich in Frankreich an der Nordatlantikküste gelebt, in der Bretagne. Aber ich war noch nie in Deutschland am Meer. 2018 habe ich dann spontan einen Kurzurlaub über Weihnachten in Bremerhaven gebucht. Da stand ich am Deich und dachte: Das ist es! Es war Liebe auf den ersten Blick. Innerhalb von vier Monaten hatte ich meine Wohnung in Frankreich gekündigt und bin mit meinen beiden Söhnen (9 und 10 Jahre alt) nach Bremerhaven gezogen.

Habt ihr euch gut eingelebt?

Angèle Deltgen: Ja, die Jungs haben schnell viele Freunde gefunden – und ich auch. Ich finde die Norddeutschen ganz cool. Am Anfang sind sie etwas kühler und schauen dich mit prüfendem Blick an. Aber wenn die Sympathie da ist, dann kann schnell eine tiefe Freundschaft entstehen. Es gibt hier Menschen, die habe ich an meinem ersten Tag in Bremerhaven kennengelernt und mit denen bin ich seitdem eng befreundet. Die Norddeutschen sabbeln auch nicht so viel. aber was sie sagen, das machen sie.

Sprichst du schon etwas Plattdeutsch?

Angèle Deltgen: Datt geit! Ich spreche ja auch Niederländisch. Das ist dem Plattdeutschen sehr ähnlich. Luxemburgisch ist meine Muttersprache. Außerdem spreche ich Französisch, Deutsch, Englisch und etwas Portugiesisch.

Welchen Beruf hast du gelernt?

Angèle Deltgen: Ich hab schon viel in meinem Leben probiert und wenn man mir die Chance gibt, ergreif ich sie. Ich bin ausgebildete Restaurantfachfrau, war aufgrund meines Sprachtalents 16 Jahre als Bürofachangestellte für internationale Unternehmen tätig. Zugfahrerin war ich auch schon. Aber der Schichtdienst macht ein Familienleben unmöglich. Jetzt arbeite ich als Betreuerin an einer Schule. Als Quereinsteigerin für die Fächer Kunst und Musik

Wie geht dein Umfeld mit deiner wachsenden Berühmtheit um?

Angèle Deltgen: Berühmtheit – das ist so eine Sache! Ich bin sehr bodenständig. Auch wenn ich morgen die Kohle hätte, würde ich mir keinen Ferrari kaufen. Eher würde ich mit meinen Kindern eine Reise nach Norwegen machen. Ich bin ganz bescheiden und das merken andere auch.

Angèle Deltgen: kurz und knapp

  • Meine Stärken: Ich bin zuverlässig und organisiert.
  • Meine Schwächen: Ich bin schrecklich ungeduldig. Manchen Menschen gehe ich damit ziemlich auf die Nerven.
  • Mein Lebensmotto: Immer an sich selbst glauben, an sich arbeiten und sich selbst Ziele setzen.
  • Das mag ich an Bremerhaven besonders: Pingelturm und Räucherfisch.
  • Was ich in Bremerhaven unbedingt noch machen oder sehen will: Eine Bootstour an der Küste mit Grünkohlessen oder einen Helikopterflug.

Mit welchem bekannten Sänger würdest du gern ein Duett singen, wenn du die Wahl hättest?

Angèle Deltgen: Ich liebe Max Mutzke. Den finde ich ganz, ganz toll. Ich mag seine Stimme und seine Texte. Ich mag auch Peter Maffay, vor allem seinen Song „Über sieben Brücken musst du gehen“. Sarah Connor und Sido höre ich auch sehr gerne. Je nachdem, wie die Stimmung ist.

Im Dezember 2023 ist dein Album „Kämpferin“ erschienen. Was hat dich zum gleichnamigen Song inspiriert?

Angèle Deltgen: Ich hab in den vergangenen Jahren sehr viel über mich selbst gelernt. Bei Freundschaften habe ich viel Glück, in der Liebe habe ich leider kein gutes Händchen. Ich bin in meinen vergangenen Beziehungen zu viele Kompromisse eingegangen. Seit fünf Jahren bin ich Single, allein mit meinen Kindern, und ich genieße das. Ich habe die Zeit für mich gebraucht.

Was möchtest du mit dem Song ausdrücken?

Angèle Deltgen: Das Problem, am falschen Partner zu hängen, haben leider sehr viele Frauen. Ich musste auf gut Deutsch erst auf die Fresse fliegen, um da rauszukommen. Ich hab gedacht: Jetzt reicht’s! Jetzt lebst du dein Leben. Du kannst das und du schaffst das! Egal, was passiert. Als es mir richtig schlecht ging, habe ich all meine Kraft gesammelt und wieder angefangen Musik zu machen. In jungen Jahren hatte ich ein Jazz-Studium in Luxemburg begonnen. Aber meinem damaligen Partner gefiel das nicht, deshalb brach ich das Studium ab. Heute könnte ich mir nie wieder vorstellen, so abhängig von einer Person zu sein. Alles, was ich hier in Bremerhaven erreicht habe und besitze, habe ich mir selbst hart erarbeitet. Ich möchte damit sagen, wenn man fest an sich glaubt, dann kann man alles schaffen.

Liebe Angèle, vielen Dank für dieses persönliche Gespräch!

www.angele-deltgen.de

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