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Symbolbild Thema Schwerhörigkeit bei Kindern ©stock.adobe.com/Mediteraneo
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Rund 80.000 Kinder in Deutschland haben ein stark eingeschränktes Hörvermögen. Für die Schwerhörigkeit gibt es verschiedene Ursachen. Woran du erkennst, ob dein Kind unter einem Hörverlust leidet, welche Auslöser er haben kann und wie dieser behandelt wird, liest du hier.

Der Unterschied zwischen Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit

Zuerst einmal muss bei der Hörstörung zwischen Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit unterschieden werden. Wer schwerhörig ist, nimmt Sprache und Geräusche eingeschränkt wahr. Von Gehörlosigkeit, auch Taubheit genannt, spricht man dagegen, wenn das Hörvermögen kaum noch oder gar nicht mehr vorhanden ist. Die betroffenen Kinder können dann eventuell noch einzelne Geräusche hören, aber keine Sprache mehr verstehen.

Das sind mögliche Ursachen für Schwerhörigkeit

Für Hörstörungen bei Kindern gibt es unterschiedliche Ursachen. Zum einen können zum Beispiel Infektionen mit Bakterien und Viren einen Hörverlust auslösen. Wenn die richtige Belüftung des Mittelohres nicht mehr gewährleistet ist und sich dort Flüssigkeit ansammelt, kommt es zu einem vorübergehend eingeschränkten Hören. Das nennt sich Paukenguss. Grund dafür sind beispielsweise vergrößerte Mandeln oder eine Entzündung des Mittelohres. Bleibt die Hörstörung bei kleinen Kindern unbehandelt, kann dies negative Folgen auf die Sprachentwicklung nach sich ziehen.

Zum anderen kommt es bei manchen Kindern auch schon vor der Geburt zu Entwicklungsstörungen des Gehörs. Infektionskrankheiten wie Cytomegalie, Röteln oder Toxoplasmose bei Schwangeren können das Risiko beim ungeborenen Kind erhöhen. Auch die Einnahme von bestimmten Antibiotika oder Krebsmedikamenten sowie der Konsum von Drogen und Alkohol während der Schwangerschaft beeinflussen mitunter die Entwicklung des kindlichen Gehörs. Auch ein Sauerstoffmangel kann während der Geburt das Gehör des Babys schädigen. Bei erblich bedingten Hörstörungen ist neben dem Gehör häufig auch die Funktion anderer Organe eingeschränkt.

Diese Merkmale können erste Anzeichen sein

Woran du erkennst, ob dein Kind Probleme mit dem Hören hat, weiß Pädakustikerin Carola Ise: Nach der Geburt, während der Erstuntersuchung, wird bereits ein Hörscreening vorgenommen. Hierbei wird anhand einer Bera-Messung die Übertragung der Schallsignale ins Gehirn festgestellt. Aber auch später können Eltern anhand bestimmter Tricks beziehungsweise Merkmalen zuhause erkennen, ob ihr Kind schwer hört:

  • Das Kind merkt nicht, wenn du hinter ihm redest
  • Das Kind ist sehr fokussiert beim Spielen und erschreckt sich schneller
  • Es wird beim Spielen stiller, ist mehr bei sich und zieht sich zurück
  • Die Sprachentwicklung geht nicht weiter

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