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Adrian Breitlauch hat zwei Leidenschaften: Einerseits lebt der 30-jährige Teamkapitän für den Basketball und die Eisbären Bremerhaven. Andererseits unterstützt er ehrenamtlich verschiedene gemeinnützige Projekte und sportliche Aktionen. Wir haben mit ihm über den WM-Titel, seinen Kindheitstraum und sein persönliches Engagement gesprochen.

Moin Adrian, Deutschland ist Basketball-Weltmeister! Welchen Einfluss hat das auf dein Team?

Wir merken, dass Basketball gerade einen ziemlichen Hype bekommt. Es ist im Alltag viel mehr Gesprächsthema als vor der Meisterschaft. Der WM-Titel bringt den Kindern wieder Vorbilder aus dem
Basketball-Sport. Und Kinder brauchen Vorbilder, um mit einem Sport zu beginnen. Das Interesse an unseren Heimspielen nimmt auch zu. Letztes Jahr hatten wir zum Saisonauftakt 800 Zuschauer, in diesem Jahr waren es mit 1.900 mehr als das Doppelte. Der Basketball hat durch die WM eine große Chance bekommen. Jetzt liegt es an uns, diese Chance zu nutzen.

Ihr geht zum Beispiel an Schulen, um Interesse für Basketball zu wecken. Welche Rolle spielt der Nachwuchs?

Es ist erstmal wichtig, dass Kinder überhaupt in eine Sportart kommen. Umso besser, wenn es Basketball ist. Basketball vermittelt Teamwork. Wenn man ein Ziel erreichen möchte, dann muss man zusammenarbeiten. Das ist im Leben so, wie es im Sport ist. Die Eisbären legen sehr großen Wert auf die Nachwuchs-Förderung. Wir haben 23 angestellte Jugendtrainer und mehr als 550 aktive Kinder in unseren Mannschaften. Wir Profis gehen oft zu Projektwochen und Aktionstagen an die Schulen, um dort Eisbären-Basketballer zum Anfassen zu sein. Da übernehmen wir auch schon mal eine Sportstunde. Das alltägliche Training wird aber von unseren Jugendtrainern geleitet.

Es ist für dich die zweite Saison in Bremerhaven seit deinem Wechsel von den Artland Dragons. Freust du dich, wieder bei den Eisbären zu sein?

Insgesamt ist es hier meine sechste Saison. Bremerhaven ist meine Heimatstadt. Es war für mich ein Kindheitstraum, für die Eisbären zu spielen – seit ich mit zehn, elf Jahren als Fan beim Aufstieg der Mannschaft in die Bundesliga dabei war. In meinem 14. Lebensjahr habe ich selbst mit Basketball angefangen, direkt bei der Jugendmannschaft der Eisbären. Seitdem ist Basketball bei mir Nummer eins.
Die Eisbären bedeuten mir einfach sehr viel. Mein großes Ziel ist es, irgendwann wieder mit der Mannschaft in der Basketball-Bundesliga zu spielen. Dafür will ich auf und neben dem Feld alles geben.

Du engagierst dich auch privat – zum Beispiel beim Müllsammeln in Geestemünde und beim Behinderten-Sportfest im vergangenen Sommer.

Ich hatte den Aufruf gesehen, dass für das Sportfest noch ehrenamtliche Helfer gesucht werden und mich gleich angemeldet. Das hat toll funktioniert und war ein schöner Tag. Mir liegt soziales Engagement stark am Herzen. Ich versuche, regional und international mitzuwirken. Und wenn ich da auch nur zwei, drei Menschen was Gutes tun kann, mache ich das gerne. Vielleicht kann man so auch den einen oder anderen Menschen für die Eisbären, den Sport oder die gute Tat begeistern.

Über deinen Einsatz für eine Schule im ostafrikanischen Ruanda ist sogar ein Film gedreht worden. Was hast du da genau gemacht?

Für mich soll es beruflich längerfristig in den Bereich Entwicklungszusammenarbeit gehen. Dafür wollte ich Erfahrungen sammeln. In meiner Zeit bei den Artland Dragons in Quakenbrück bin ich mit Gerd Beckmann zusammengekommen, der gerade ein Projekt zum Bau einer Schule in Ruanda gestartet hatte. Das hat super gepasst. Ich konnte das Projekt von der Idee bis zur Eröffnung begleiten. Dabei habe ich auch vier Monate in Ruanda gearbeitet – und parallel dort in der Bundesliga Basketball gespielt. Die Schule wird sogar noch ausgebaut, weil wir mit über 700 Kindern einen so großen Zulauf hatten. Das ist schon ein tolles Gefühl, da einen Teil zu beizutragen. In Ostafrika wird man mich also noch öfter sehen.

Und was ist in Bremerhaven dein nächstes Ziel?

Ich will mit den Eisbären in dieser Saison unter die Top 4 kommen und in den Playoffs mitspielen. So selbstbewusst sind wir als Mannschaft! Wir gehen jede Saison einen Schritt nach vorne. Bis wir mit den Fans das entscheidende Spiel in der Stadthalle gewinnen und wieder aufsteigen.

Viel Erfolg dabei und vielen Dank für das Gespräch!

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