In den vergangenen Jahren gab es einen regelrechten Run auf Wohnimmobilien. Damit ist es jetzt vorbei. Inzwischen ist die Nachfrage in Bremerhaven und Umgebung geringer als das Angebot. Was das für Käufer und Verkäufer bedeutet und wo die Gründe dafür liegen, erklärt Immobilienexperte Christian Runkler von der Volksbank im Elbe-Weser-Dreieck eG.
Gestiegene Energiepreise und Lebenshaltungskosten
„Die letzten vier, fünf Jahre haben die Immobilienpreise in der Region stark nach oben getrieben. Jetzt gibt es eine Stabilisierung auf einem niedrigeren Niveau“, sagt der Makler und Gutachter. Maßgeblich dazu beigetragen haben die Erhöhung des Leitzinses und die damit schwieriger gewordene Baufinanzierung. Außerdem sorgen die gestiegenen Energiepreise und Lebenshaltungskosten sowie die Unsicherheit durch den Krieg in der Ukraine für eine sinkende Nachfrage.
Bis zu 50 Prozent weniger Anfragen auf angebotene Objekte verzeichnet Christian Runkler im Vergleich zum Jahr 2021. Zu dieser Hochphase gab es regelmäßig 100 oder mehr Interessenten für einzelne Immobilien. „Die Nachfrage ist nicht mehr so groß. Da wird sich ein Preisnachlass nicht vermeiden lassen“, so der Experte.
Spielraum beim Preis
Gut für potenzielle Käufer: Sie können beim Preis eher verhandeln. Wer seine Immobilie verkaufen möchte oder muss, bekommt dafür allerdings meist deutlich weniger als noch vor zwei Jahren. Die erzielten Preise liegen heute oft bis zu 20 Prozent unter den errechneten Verkaufsangeboten, erklärt Christian Runkler. Gerade wenig gedämmte Häuser aus den 50er, 60er und 70er Jahren mit veralteter Heiztechnik ließen sich inzwischen schwer vermitteln. Die Sanierungskosten schrecken viele Interessenten ab. „Das Thema Energetik ist jetzt besonders wichtig“, so der Makler. Und werde im Hinblick auf die angepeilte Klimaneutralität noch weiter an Bedeutung gewinnen.
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