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Soziale Kontakte braucht der Mensch wie die Luft zum Atmen. Doch je älter wir werden, desto größer ist die Gefahr zu vereinsamen. Die Kinder leben ihr eigenes Leben, vielleicht in einer anderen Stadt, und durch den Ruhestand brechen die täglichen Kontakte zu Kollegen ab. Wer mobil eingeschränkt ist, hat es doppelt schwer, Freundschaften zu pflegen. Eine Tagespflege-Einrichtung kann die Einsamkeit vertreiben und damit Senioren sowie Pflegebedürftigen neuen Lebensmut schenken. 

Was versteht man unter „Tagespflege“?

In der Regel werden Pflegebedürftige morgens durch einen Fahrdienst zu Hause abgeholt und zur Tagespflege gebracht. Dort findet jeden Tag ein Gruppen-Programm statt, das den Alltag der Gäste strukturiert, die körperlichen und geistigen Fähigkeiten trainiert und soziale Kontakte aktiviert. Meist besteht eine Tagesgruppe aus etwa zehn bis zwölf Personen, die von ausgebildetem Fachpersonal angeleitet werden. Gemeinsame Mahlzeiten, Ausflüge, Spiele sowie Singen und Gymnastik sorgen für viel Abwechslung, Spaß und Gesprächsstoff in der Gruppe. Das tut der Seele gut und hält das Gehirn fit. Am Nachmittag wird der Tagesgast wieder nach Hause in seine gewohnte Umgebung gebracht. Dort versorgt er sich entweder selbst oder wird von Familienangehörigen oder einem ambulanten Pflegedienst betreut.

Für Demenzkranke gibt es in vielen Einrichtungen ein speziell auf ihre Krankheit abgestimmtes Beschäftigungsprogramm. Denn häufig haben sie einen erhöhten Bewegungsdrang, verlieren jedoch schnell die örtliche und zeitliche Orientierung. Damit können sie sich oder andere in Gefahr bringen. Viele Tagespflegestätten für Demenzkranke bieten deshalb zusätzlich einen geschützten Außenbereich mit gut begehbaren Rundwegen und Installationen, welche die Motorik oder den Tastsinn fördern. Das Programm kann die Krankheit zwar nicht heilen oder stoppen, aber zumindest eine Verschlechterung herauszögern und die Lebensqualität verbessern.

Eine Tagespflege ist sinnvoll für Senioren, die …

  • … allein leben und wenig Kontakte haben.
  • … häufig das Essen und Trinken vergessen.
  • … unter Altersdepressionen leiden.
  • … an Demenz erkrankt oder geistig eingeschränkt sind.
  • … mobil eingeschränkt sind und Hilfe im Alltag benötigen.

Willkommene Pause für pflegende Angehörige

Für pflegende Angehörige stellt die Tagespflege eine Entlastung dar. Auf diese Weise können eigene Interessen oder Termine wahrgenommen werden, ohne den Pflegebedürftigen zu vernachlässigen. Die Pflegekasse übernimmt ab Pflegegrad 2 einen Teil der Kosten. Die genaue Höhe ist vom Pflegegrad und der Anzahl der Besuchstage abhängig. Wer keinen Pflegegrad vorweist, muss die Kosten für eine Tagespflege selbst tragen. Aus diesem Grund ist es ratsam, sich rechtzeitig über mögliche Unterstützung und Anträge zu informieren.

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