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Eisbären Bremerhaven: Begeisterung als Saisonziel

Mit einem personellen Umbruch sind die Eisbären Bremerhaven in die Basketball-Saison gegangen. Und bisher läuft es gut. Wir sprachen mit Prokurist Max Jorzyk über Saisonziele und Knackpunkte.

Max, während wir reden, haben die Eisbären sieben von zehn Spielen gewonnen und stehen in den Playoff-Rängen. Ist das auch Saisonziel?

Nach dem kompletten Umbruch war unser Ziel erstmal, uns nicht zu verstecken und begeisternden Basketball zu zeigen. Ich glaube, das setzen wir gut um, auch gegen starke Gegner wie Jena oder Crailsheim. Trainer Steven Esterkamp und Co Davide Bottinelli haben die Philosophie vom schnellen Teambasketball und die Mannschaft bringt sie aufs Parkett. Auch neben dem Platz zeigt sie ein starkes Miteinander.

Spürt man den frischen Wind auch bei den Fans?

Auf jeden Fall. Wenn die Jungs schönen und erfolgreichen Basketball spielen, macht das natürlich auch den Fans mehr Freude. Wir dürfen uns davon aber nicht zu sehr einnehmen lassen, denn wir haben immer noch viele Punkte, an denen wir noch arbeiten und uns verbessern wollen.

Es gibt noch eine größere Baustelle: Die Stadthalle soll saniert werden, zugleich müssen die Eisbären 1500 Plätze garantieren, um die Lizenz für die Pro A zu behalten. Seht ihr die Situation entspannt oder ist das auch in der Mannschaft ein Thema?

Es beschäftigt uns natürlich, auch wenn es nicht zum Tagesgeschäft gehört. Aber die Politik hat ja auch noch keinen hundertprozentig festgelegten Fahrplan. Insofern sind wir noch relativ entspannt.

Was wäre der „worst case“? Könnte es passieren, dass die Eisbären einen neuen Spielort brauchen oder die Lizenz für die Liga in Gefahr ist?

Wir spielen natürlich alle Möglichkeiten durch. Aber egal, wie es mit der Stadthalle weitergeht: Es gefährdet nicht den Spielbetrieb oder die Lizenz für die Pro A.

Ein alternativer Spielort kann eigentlich nur Bremen sein, oder?

Das stimmt. Sollten wir nicht in der Stadthalle spielen können, gäbe es keine andere Halle im Umkreis, die die Vorgaben der Liga erfüllt. Wir hoffen natürlich für Fans und Mannschaft, dass es soweit nicht kommt.

Nächste Heimspiele:

01.02., 18:00 Uhr vs. Gladiators Trier
15.02., 18:00 Uhr vs. VfL Bochum (Achtung: Wir verlosen Tickets für dieses Spiel! Mehr Infos hier!)

Tickets unter 0471-4838290 oder ticketing@dieeisbaeren.de

Standortmanagement Geestemünde: Immer rein in die „Gute Stube“!

In der „Guten Stube“ von Thomas Ventzke und Vahit Kurutlu ist immer was los. Das Büro des Standortmanagements Geestemünde in der Schillerstraße 64 ist Treff- und Anlaufpunkt für alle Anliegen, Fragen und Lebenslagen der Geestemünder. Hier treffen sich Selbsthilfegruppen, Ehrenamtliche und Eigentümerversammlungen, Musiker können proben, es gibt Workshops und Sprachkurse, Feiern werden geplant und es gibt Hilfe bei Problemen, Fragen oder Ärgernissen.

Standortmanagement Geestemünde profitiert von großem Netzwerk

„Es vergeht keine Stunde, ohne dass jemand reinkommt“, sagt Standortmanager Thomas Ventzke. „Wir haben schon fast alle Anfragen hier gehabt und es gibt fast nichts mehr, wo wir nicht helfen können. Zumindest wissen wir den richtigen Ansprechpartner.“ Was das Standortmanagement nach seiner Ansicht besonders auszeichnet, ist ein großes Netzwerk. „Bei uns laufen alle Akteure des Stadtteils zusammen“, sagt er. „Schulen, Kitas, Sportvereine, Polizei, Ordnungsamt, die Werbegemeinschaft, Einzelhändler und die Sozialarbeiter, um nur einige zu nennen.“

Seit 2021 in der Schillerstraße

Thomas Ventzke leitet seit 2011 das Standortmanagement, das Teil der Bremerhavener Beschäftigungsgesellschaft Unterweser (BBU) ist. „Anfangs waren wir noch bei der BBU in der Klußmannstraße untergebracht“, erzählt er. Damals gehörte vor allem die Zusammenarbeit mit der Kaufmannschaft zu seiner Arbeit. Auch kulturelle Themen und die Situation der Jugendlichen waren ihm damals schon ein Anliegen. „Dafür war der Standort aber ungünstig, weil er etwas ab vom Schuss liegt und sich nicht sehr viele dorthin verirrten. Dass wir 2021 hier in der Schillerstraße einziehen konnten, war deshalb ein echter Glücksfall.“

Nicht nur „gut“ sondern auch gut besucht

Seitdem ist die Gute Stube auch eine gut besuchte Stube, in die viele Geestemünder kommen, wenn sie ein Problem oder eine Beschwerde haben. „Die Parkplatzsituation im Stadtteil ist ein Dauerbrenner unter den Themen“, sagt Ventzke. „Auch E-Autos, die länger als nötig an Ladesäulen stehen, sind ein Reizthema.“

Wieder an Bedeutung gewonnen hat für viele die Straßenbeleuchtung – aus einem neuen Grund: „Die alten Dampfdrucklampen haben das Licht breit über Fahrweg und Bürgersteig gestreut“, erklärt Ventzke.„Seit in den Laternen LED-Lampen verbaut werden, geht das Licht fast ausschließlich auf die Fahrbahn. Viele Fußgänger und Radfahrer beklagen, dass für sie die Sicht jetzt schlechter ist.“

Hilfe mit Behörden und bei Alltagstücken

Hilfe wird oft im Umgang mit Behörden und Formularen gesucht. Anträge für Kindergeld, Wohngeld oder einen Kita-Platz gehören ebenso dazu wie Abrechnungen für Energie oder Mietnebenkosten, die Kommunikation mit Pflegeträgern oder Hilfe bei Bewerbungen. „Steuererklärungen und Passverlängerungen machen wir nicht“, sagt Ventzke. „Aber wir kennen die richtigen Adressen.“ Manchmal erfordern auch nur die Tücken des Alltags Hilfe. „Das kann auch mal eine Seniorin sein, die Probleme mit ihrem Smartphone hat“, so Ventzke.

Kulturangebote im Viertel stärken

Leerstände sind eine große Herausforderung für Geestemünde. „Die Grashoffstraße als klassische Einkaufsstraße steht da vor großen Problemen“, so Ventzke. „Die Ansiedlung neuer Geschäfte ist ein wichtiges Thema.“ Ein weiterer Knackpunkt sind Freizeitangebote, die sich den wandelnden Interessen der Jugendlichen anpassen können. Auch für das Kulturleben im Stadtteil legen sich Ventzke und Kurutlu ins Zeug. „Das Kulturangebot der Stadt ist stark auf die Mitte konzentriert“, sagt Ventzke. „Aber Geestemünde hat auch Kulturschaffende. Die müssen wir hier im Stadtteil auch aktivieren.“ Der Holzhafen, der Bürgerpark und der Konrad-Adenauer-Platz (KAP) sind Orte, an denen kulturelle Veranstaltungen und Events für Jugendliche etabliert werden. „Vor allem der Holzhafen wird als Treffpunkt immer beliebter“, sagt Ventzke.

Erprobte Feierprofis in Geestemünde

Wenn Geestemünde feiert, führt ohnehin kein Weg am Standortmanagement vorbei. Nicht nur beim Blütenfest und beim Herbstfest. „Als Teil der BBU können wir auf einen Fuhrpark und viele handwerkliche Leistungen zurückgreifen“, sagt Ventzke. „Außerdem haben wir ein umfangreiches Equipment für große Veranstaltungen. Soweit ich weiß, sind wir zum Beispiel das einzige Stadtteilmanagement, das eigene Pagodenzelte hat.“

Unvergesslich: Die Saisonabschlussfeier der Fischtown Pinguins

Mit Equipment und Elan war das Standortmanagement auch im Frühjahr 2024 zur Stelle, als die Fischtown Pinguins ihre erfolgreiche Saison feiern wollten. „Innerhalb weniger Tage haben wir die Saisonabschlussfeier mit über 7000 Fans auf dem KAP auf die Beine gestellt“, sagt Ventzke nicht ohne Stolz. „Das war ein hartes Stück Arbeit, zeigt aber auch wieder, dass es nichts gibt, was wir nicht können.“ Aus solchen Aktionen entstehe bei den Geestemündern auch ein „Lebenswert-Gefühl“, so Ventzke. „Die Leute merken, hier passiert was. Und daraus überlegen wir jeden Tag, was wir noch machen können. Es kann auch sein, dass in zehn Minuten jemand reinkommt mit einer Frage, zu der wir uns noch keine Gedanken gemacht haben. Auch dann wollen wir eine Antwort haben.“

Kontakt Standortmanagement Geestemünde

Schillerstraße 64
27570 Bremerhaven
Tel.: 0471-93144525
info@geestemuende.de

Öffnungszeiten
Mo – Di 10 bis 15.30 Uhr
Do 10 bis 18 Uhr
Fr 10 bis 14 Uhr

Wie du in der kalten Jahreszeit fit bleibst

Wenn die Tage kürzer werden und der Wind als eiskalte „Russenpeitsche“ von Osten kommt, sinkt naturgemäß die Bereitschaft rauszugehen. Geschweige denn, sich da draußen auch noch körperlich zu ertüchtigen. Verständlich zwar, trotzdem ungesund. Denn der Körper braucht Bewegung, und zwar das ganze Jahr. Willst du keinen Rost ansetzen wie ein vergessenes Auto in einem alten Schuppen, müssen sportliche Aktivitäten her. Sport stärkt die Abwehrkräfte und hilft nach der Feiertags-Völlerei im Dezember, ein paar Speckröllchen abzubauen. Wir haben ein paar Tipps für dich, um in der kalten Jahreszeit fit zu bleiben.

Ab ins Fitnessstudio

Am effektivsten lässt es sich im Fitnessstudio trainieren. Hier gibt es nicht nur Hanteln und Gewichte, sondern jede Menge Geräte für die verschiedensten Trainingsaspekte. Professionelle Trainer betreuen dich bei der Erstellung deines Fitnessplans und unterstützen dich bei der korrekten Durchführung der Trainingseinheiten. Neben den klassischen Übungen an Geräten bieten viele Fitnessstudios auch Kurse an. Gemeinsam mit anderen kannst du beim Zumba schwitzen, deinen Körper mit Pilates stärken oder beim Yoga entspannen. Willst du erst einmal testen, ob das Studio das Richtige für dich ist? Dann melde dich zum Probetraining an. So kannst du dir einen persönlichen Eindruck verschaffen, bevor du dich für eine kostenpflichtige Mitgliedschaft entscheidest.

Hoch hinaus in der Kletterhalle

Bouldern ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Auch in Bremerhaven kannst du an der überdachten Kletterwand hochsteigen wie einst King Kong am Empire State Building. Für Anfänger und Profis gibt es verschiedene Routen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Erfahrene Mitarbeiter weisen dich vorher ausführlich in die Kunst des Kletterns ein.

Bahnen ziehen im Schwimmbad

Schwimmen geht zu jeder Jahreszeit. Es schont die Gelenke, spricht diverse Muskelgruppen an und stärkt deine Ausdauer. Im Hallenbad kannst du in Ruhe deine Bahnen ziehen oder je nachdem, in welchem Bad der Region du bist, auch Sprünge wagen (natürlich nicht vom Beckenrand!). Entspannung findest du hier meistens auch. Im Whirlpool oder an den Massagedüsen kannst du neue Energie tanken.

Workout zu Hause

Wenn du für Sport nicht aus dem Haus gehen magst, kannst du dich trotzdem nicht rausreden. Schließlich gibt es genügend Fitnessübungen, die du in den eigenen vier Wänden absolvieren kannst. Für Kniebeugen, Crunches, Liegestütze oder Planks genügt der eigene Körper als Trainingsgerät. Hanteln zum Trainieren gibt es im Sportgeschäft, ebenso eine Klimmzugstange, die du in einem Türrahmen befestigen kannst. Auch im Fitnessstudio lernst du Übungen, die du zu Hause anwenden kannst.

Oder doch einfach raus

Die Sonne scheint und der Himmel ist klar und blau? Dann nichts wie raus zum Wandern oder Spazierengehen. Wenn es nicht glatt ist, kannst du dich vielleicht auch zum Joggen oder Radfahren motivieren. Schlittschuhlaufen in der Eishalle ist auch eine tolle Möglichkeit, sich zu bewegen und dabei Freunde zu treffen oder etwas mit der Familie zu unternehmen. Auf jeden Fall solltest du zu diesen Aktivitäten immer die passende Kleidung tragen, sonst wird die frische Luft schnell viel zu frisch. Mute dir nicht zu viel zu, denn Sport bei Kälte ist anstrengender für den Körper als bei normalen Temperaturen. Generell ist es gesünder, sich regelmäßig moderat zu bewegen, als alle Jubeljahre das Laufband und den eigenen Körper zum Dampfen zu bringen.

5 gute Gründe für sport im Winter

  1. Dein Immunsystem wird gestärkt
  2. Dein Körper produziert Glückshormone
  3. Du verbrennst Kalorien
  4. Du schläfst besser
  5. Du hast mehr Motivation für andere Ziele

Küchenstudio Wendt: Hier wird dein Küchentraum zur Realität

Eine neue Küche ist mehr als nur eine Ansammlung von Möbeln und Geräten – sie ist der Herzschlag deines Zuhauses. Michael Wendt, Experte für maßgeschneiderte Küchenträume und Inhaber des Küchenstudios Wendt in Bremerhaven, weiß genau, worauf es bei der perfekten Küche ankommt.

Was brauchst du wirklich?

Was Küchenstudio Wendt besonders macht, ist die Leidenschaft für individuelle Lösungen. Michael Wendt lenkt den Fokus auf die wesentliche Frage: Was brauchst du wirklich? In nur 8 bis 10 Wochen verwandelt sein Team deine Küchenträume in eine maßgeschneiderte Realität. Die Philosophie ist klar: Eine Küche ist mehr als ein Raum – sie ist ein sehr persönlicher Ort. Deshalb empfiehlt Wendt, dass Paare gemeinsam zum Beratungsgespräch kommen. Nur so entstehen Küchen, die wirklich zu beiden passen. Ein Kunde brachte es kürzlich auf den Punkt und sagte, der Küchenkauf bei Wendt habe ihm mehr Freude bereitet als der Autokauf.

Persönlich gut beraten

Vereinbare jetzt dein persönliches Beratungsgespräch im Küchenstudio Wendt. Lass dich überraschen, wie eine Küche aussehen kann, die nicht nur funktional ist, sondern auch deine individuelle Persönlichkeit widerspiegelt.

Erfahre mehr unter: https://www.kuechenstudiowendt.de

Nicole Jäger: Wir können nicht alle Götter sein

Seit neun Jahren ist Nicole Jäger erfolgreich als Comedy-Künstlerin unterwegs. Dass sie Abend für Abend auf den Bühnen Deutschlands steht, ist umso bemerkenswerter, als dass sie noch einige Jahre zuvor 340 Kilo wog und nicht einmal ihre Wohnung verlassen konnte. Sie nahm 170 Kilo ab und kämpfte sich buchstäblich ins Leben zurück. Ihre Geschichte verarbeitete sie in einem Buch und ihrem ersten Comedy-Programm. Mit ihrem vierten Programm tourt sie jetzt durch Deutschland und kommt am 18. Januar 2025 ins Capitol in Bremerhaven. Wir sprachen mit ihr über Selbstvertrauen, Diätquatsch und das geile Gefühl, norddeutsch zu sein.

Nicole, dein aktuelles Programm heißt „Walküre“. Was erwartet uns da?

Vordergründig geht es um das Erwachsensein und die damit verbundenen Probleme. Ich bin jetzt 42 und ich habe eigentlich keine Ahnung, wie man sich als Erwachsener verhält. Es gibt so viele Dinge, die ich gern schon mit 12 gewusst oder gelernt hätte und nicht erst mit Anfang, Mitte 20. Das Komische ist: Alle um einen herum wissen es auch nicht besser, tun aber so. Das Motto von „Walküre“ ist: Wir können nicht alle Götter sein und alles wissen. Und nicht jeder kann einen Körper aus Honig und Glas haben. Manche sind auch dafür geschaffen, ein verdammtes Dorf zu zerstören.

Du nimmst dich in deinen Programmen selbst aufs Korn, kannst aber auch schonungslos ernst bis schmerzhaft werden. Ist Comedy für dich auch eine Art Erziehungsarbeit oder eine Therapie für beide Seiten der Bühne?

Comedy ist irgendwie immer Therapie. Es ist die prädestinierteste Form, um über Gefühle, Ängste oder Versagen zu sprechen. Wir tun alle so, als hätten wir alles im Griff, aber tatsächlich gerät uns das Leben immer wieder aufs Neue außer Kontrolle. Lachen hilft, diese Gefühle zu verarbeiten, insofern ist Comedy auch eine Therapie. Und in der stressigen Welt heutzutage ist es sicher nicht die schlechteste.

In deinem ersten Buch „Die Fettlöserin“ beschreibst du, wie du fast 200 Kilogramm abgenommen hast. Was war deine größte Herausforderung dabei und was hat dir am meisten geholfen?

Die größte Herausforderung war, den ganzen Diätquatsch, der uns umgibt, zu überwinden. Wenn Diäten wirklich helfen würden, bräuchten wir sie ja längst nicht mehr. Ich musste meinen Körper verstehen lernen, um ihn zu verändern und lernen, die Körperlichkeit von der Emotionalität zu trennen. Der Weg, seinen Körper zu verändern, ist in höchstem Maße persönlich. Ich bin ja nicht zu blöd um zu verstehen, dass Schokolade schlechter für das Gewicht ist als Obst. Sport und richtige Ernährung, das sind alles klare Sachen. Entscheidend ist: Was brauche ich persönlich, um diese Verhaltensänderungen auch durchzuhalten?

Wie kamst du danach auf die Comedy-Bühne? Was hat dich dazu motiviert?

Tatsächlich kam der Verlag auf die Idee, mich zu einer Lesereise zu schicken. Mein Manager und seit vielen Jahren bester Freund hatte darauf die großartige Antwort: „Das ist doch stinklangweilig. Niemand will eine Fette lesen sehen. Du musst das performen!“ Wir hörten dann, dass wir früh anfangen sollten, weil man im Schnitt fünf Jahre braucht, bis man das erste Bühnenarrangement bekommt. Wir haben dann ein Programm zusammengeschustert und drei Monate später hatte ich Premiere. Ein todsicherer Auftritt bei völliger Ahnungslosigkeit. Es war eine tolle Idee, nur wussten wir das damals noch nicht.

Siehst du dich auch als Vorbild und Mutmacherin für Menschen, die nicht der Norm entsprechen?

Sich selbst als Vorbild zu betrachten, finde ich ziemlich cheesy. Ich würde sagen, ich möchte die Leute „empowern“, ihnen Stärke geben und sagen: „Nur weil du anders bist, bist du nicht weniger wert, nur weil du Übergewicht hast, bist du keine Mangelware. Egal was die anderen sagen. Lass die reden und mach dein Ding!“

Ist dein Körpergewicht ein Vorteil in der Comedybranche, weil du dadurch ein sehr prägnantes Markenzeichen hast? Oder eher Hindernis, weil es festlegt?

Festgelegt bin ich nicht. Mein Gewicht ist ja seit der ersten Show kein zentraler Programmpunkt mehr. Es geht ja jetzt vor allem die Diskrepanz in der eigenen Wahrnehmung: Bin nur ich ein Vollidiot und alle anderen normal? Mein Gewicht ist ein sichtbares Merkmal, das kann ich nicht ablegen, aber kein Markenzeichen. Eine Besonderheit ist es nur weil generell im Showbusiness Frauen unterrepräsentiert sind, übergewichtige Frauen erst recht. Aber wenn keine Frau vorangeht, ändert sich daran auch nichts.

Sind über „Walküre“ hinaus schon neue Projekte in Aussicht? Magst du schon was verraten?

Im März erscheint mein neues Buch „Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein“. Und mit „Walküre“, das vor einem Jahr gestartet ist, bin ich noch bis zum Frühjahr 2026 auf Tour.

Was unsere Leser besonders interessiert: Hast du Bremerhaven schon einmal kennenlernen können? Als Hamburgerin lebst du ja nicht weit weg.

Privat war ich mal für drei Stunden in Bremerhaven, aber ohne Möglichkeit, groß etwas zu sehen. Beruflich ist es mein erster Auftritt in der Stadt. Deshalb bin ich sehr gespannt, wie die Bremerhavener so drauf sind. Aber was soll da schon schiefgehen? Ich bin zwar Hamburgerin durch und durch, aber in erster Linie Norddeutsche und wir sind ja schon ein besonderer Schlag. Da ist mir auch Bremerhaven so nah als würde ich in meinem eigenen Wohnzimmer spielen. Und das ist einfach ein geiles Gefühl, ich liebe das.

Beachte unser Gewinnspiel „Nicole Jäger“ auf: https://moin-bremerhaven.de/teilnahmebedingungen-fuer-gewinnspiele/