Bremerhaven unterstützt die Verwendung und Förderung fair gehandelter Produkte bereits seit 2014 als offiziell anerkannte „Fairtrade-Stadt“ und belegte beim Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ sogar den dritten Platz. Vom Preisgeld werden nachhaltige Projekte finanziert. Hier erfährst du mehr darüber.
Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung im Magistrat
Bremerhaven hatte sich 2023 beim Wettbewerb unter anderem mit einer Stadtrallye zum Thema Nachhaltigkeit und mit der Lieferketten-Nachverfolgung für Arbeitskleidung beworben. Ausschlaggebend für die Jury war schließlich die Besetzung einer Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung im Magistrat Bremerhaven. Seit 2021 ist Ana Milena Robayo Brömser in der Verwaltung Ansprechpartnerin für faire und ökologische Arbeitsmaterialien. Vom Kaffee bis zum Kühlschrank sorgt sie dafür, dass nur nachhaltige Produkte intern in Verwendung sind. Darüber hinaus leistet die ausgebildete Politologin Bildungs- und Informationsarbeit sowie die Vernetzung und Begleitung von entwicklungspolitischen Maßnahmen.
Gute Zusammenarbeit mit Gemeinden
Außerhalb des Magistrats kümmert sich das Nord-Süd-Forum Bremerhaven e.V. um die Aufklärungsarbeit und Einhaltung der Fairtrade-Kriterien. Supermärkte, Einzelhändler und Gastronomen werden davon überzeugt, ihr Sortiment mit nachhaltigen Artikeln zu erweitern. Für Schulen gibt es kindgerechtes Infomaterial. Dabei ist der Verein mit gleichgesinnten Gemeinden stets in engem Austausch. „Als Teil der Fairtrade-Region Unterweser treffen wir uns alle zwei Monate mit anderen Gemeindevertretern, um voneinander zu lernen und gemeinsame Projekte voranzutreiben“, so die Ehrenamtlichen.
Preisgeld bereits eingeplant
Das kürzlich gewonnene Preisgeld von 15.000 Euro kann dabei nun wirksam unterstützen und wird zwischen dem Magistrat und dem Nord-Süd-Forum aufgeteilt. Geplant sind unter anderem die Einführung und der Vertrieb einer Fairen Stadtschokolade für Bremerhaven. Außerdem die Erweiterung und Erneuerung von sieben Lernkisten rund um die Themen „Globales Lernen und Wertschöpfungsketten des Fairen Handels“. Die Kisten können von Schulen ausgeliehen und dann für Bildungs-Workshops eingesetzt werden. So lernen Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene spielerisch einen verantwortungsvollen Konsum und die Wertschätzung von Lebensmitteln wie Kakao, Bananen und Kaffee.
Faires und gutes Essen in Kantinen und Mensen
Auch die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung kann einen Teil des Preisgeldes in konkrete Projekte investieren: „Wir wollen uns verstärkt für eine faire, regionale und biologische Gemeinschaftsverpflegung einsetzen, sprich für gutes Essen in Kantinen und Mensen“, so Ana Milena Robayo Brömser. E-Mobilität und Faire Dienstkleidung stehen ebenfalls auf der To-do-Liste. Wer mehr über faire Produkte erfahren will oder sich ehrenamtlich beim Nord-Süd-Forum Bremerhaven e.V. engagieren will, ist jederzeit willkommen.
Das Foto oben zeigt von links nach rechts Kerstin Ulke, Monika Brandow und Jochen Hertrampf vom Nord-Süd-Forum Bremerhaven e.V., Regionalpromotor Dr. Georg Fernau und Ana Milena Robayo
Brömser vom Magistrat. Hier findest du das Eine-Welt-Zentrum online.