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Eine Frau mit Brustkrebs zeigt, wie stark sie ist
©TimeaPeter/stock.adobe.com

Etwa jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Und ungefähr drei von zehn Betroffenen sind bei der Diagnosestellung jünger als 55 Jahre. Susanne Heins erkrankte 2008 mit 50 Jahren selbst an Brustkrebs. Nach ihrer Heilung rief sie 2013 das Herzkissenprojekt in Bremerhaven ins Leben. Hier erfährst du mehr über das ehrenamtliche Projekt und den Verein Leben-mit-Krebs e.V. in Bremerhaven.

Grußkärtchen an jedem Herzkissen

Jedes Jahr näht und stopft Susanne Heins‘ selbst gegründete Frauengruppe mit viel Engagement rund einhundert Herzkissen für Brustkrebs-Patientinnen. „Meistere jeden Tag so gut, wie es geht!“, steht unter anderem auf einem Grußkärtchen, das an einem bunten Herzkissen aus Baumwollstoff befestigt ist. Susanne Heins hat bei unserem Gespräch eine ganze Tasche voller Herzen mit Grußkärtchen dabei. Sie werden alle an die Brustkrebsstation des Klinikums Reinkenheide, die Palliativstation der AMEOS Klinik und ein Hospiz verteilt.

„Du bist nicht allein!“

Die Adressatinnen kennt die 65-Jährige nicht persönlich. Aber sie und ihre Helferinnen wissen, dass ihre Kissen Betroffenen einen kleinen Lichtblick in dunklen Zeiten schenken: „Jede Frau geht anders mit ihrer Krebserkrankung um. Manche sind Kämpferinnen, manche fühlen sich völlig hilflos nach der Diagnose. Wir wollen allen Brustkrebspatientinnen vermitteln: Du bist nicht allein!“

Herzkissen gegen Schmerzen

Die Stoffkissen sind aber nicht nur ein lieber Gruß. „Sie erfüllen auch einen ganz praktischen Zweck“, erklärt die Initiatorin. Bei Brustkrebs müssen meist Lymphknoten unter den Achseln operativ entfernt werden. Die Narbe schmerzt zum Beispiel, wenn man den Sicherheitsgurt im Auto anlegt. Unter die Achsel geklemmt, nimmt das Herzkissen den Druck.

Gemeinsam einander Gutes tun

Genäht und gestopft wird meist gemeinsam im gemütlichen Gruppenraum des Vereins „Leben mit Krebs e.V.“. Das Projekt ist auch deshalb sinnvoll, weil es nicht nur den Beschenkten, sondern auch den Ehrenamtlichen Freude bereitet. „Viele aus unserem neunköpfigen Team hatten selbst Brustkrebs“, so Susanne Heins. „Mit unserer Arbeit können wir anderen Betroffenen helfen und uns dabei gleichzeitig gegenseitig aufbauen und einander zuhören. Das gibt auch uns viel Kraft.“

Dringend gesucht: junge Ehrenamtliche

Der Verein Leben mit Krebs e.V. bietet Menschen mit Krebsdiagnose und Angehörigen ein umfangreiches Hilfsangebot. Neben verschiedenen Selbsthilfegruppen gibt es auch kostenlose psychoonkologische und sozialrechtliche Beratungsangebote sowie eine kleine fachspezifische Bibliothek. „Wir freuen uns sehr über Spenden“, betont die Gruppenleiterin zum Schluss, „genauso brauchen wir junge, engagierte
Menschen, die nachrücken und neue Projekte anstoßen.“ Interessenten können den Verein telefonisch unter 0471-9413407 kontaktieren.

Herzen aus aller Welt

Die Idee für die Herzkissen stammt übrigens ursprünglich von der Krankenschwester Nancy Friis-Jensen. Sie brachte das „Heart Pillow Project“ 2006 samt Schnittmuster aus den USA nach Europa. Mittlerweile gibt es ehrenamtliche Nähgruppen mit ganz viel Herz für Brustkrebsbetroffene in etwa dreißig Ländern.

Weitere Informationen zum Herzkissenprojekt in Bremerhaven und Hilfe für Krebspatienten gibt’s auf der Website von Leben mit Krebs e.V.

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