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Nauwerk Tischlerei: Holzmanufaktur mit Tradition und Zukunft

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Die Nauwerk Tischlerei ist ein innovatives Jungunternehmen, das von jungen Leuten unter modernen Arbeitsbedingungen geführt wird. Die kreative Schreinerei bringt seit zwei Jahren frischen Wind ins traditionelle Handwerk rund um Bremerhaven – mit sozialen Medien, flachen Hierarchien, neuen Technologien und einem ganzheitlichen Kundenservice. Ein Gespräch mit Inhaber Jorge Naumann und seiner Ehefrau Laura Naumann, die das Social-Media-Management der Nauwerk Tischlerei führt.

Selbstständig sein – das bedeutet für Jorge vor allem Freiheit: „Ich wollte gern unabhängig bestimmen, um wie viel Uhr ich arbeite und wann ich im Jahr Urlaub nehme“, betont der gebürtige Bremerhavener. „Außerdem war mir bewusst, dass uns in der Seestadt ein Generationenwechsel im Tischlereihandwerk bevorsteht, weil alle Meister 50 Jahre und älter sind.“

Seine Ausbildung zum Tischler absolvierte er von 2016 bis 2019 bei Olaf Wellbrock in Surheide; seinen Meisterkurs schloss er kurz darauf, im Jahr 2022, bei der Handwerkskammer Bremen ab. Bei der BIS Bremerhaven nahm Jorge ein erstes Beratungsgespräch zur Unternehmensgründung wahr, die daraufhin Werbeunterstützung für ihn organisierte. Er registrierte zunächst ein Kleingewerbe für Bauleitung und Projektsteuerung.

Möbeldesign nach Maß

Seit Neujahr 2023 ist die Nauwerk Tischlerei in Betrieb. Der Möbelbau bildet das Kerngeschäft, in den Sommermonaten kommt der Bau von Terrassen hinzu. Darüber hinaus kreiert die Firma für den individuellen Kundenbedarf eine Vielzahl an Spezialanfertigungen, die nicht standardmäßig hergestellt werden: etwa Regale für Kleidung, Bücher und sogar für Schuhe, die an eine Dachschräge sollen oder einfach in eine bestimmte Wandnische passen müssen. Dazu begehbare Kleiderschränke sowie Türen ohne Standardmaß. Auch Outdoor-Kindergerüste aus Holz werden vermehrt bestellt. „Die Haptik ist für Kinder angenehmer, nicht so kalt auf der Haut“, beschreibt Jorge. „Und der natürliche Holzgeruch fördert das Wohlbefinden.“

Der Kunde darf mitgestalten

Etwas richtig Gutes kann aus dem Projekt nur werden, wenn die Ideen und Wünsche des Kunden von Anfang bis Ende mit einbezogen werden – davon ist Jorge überzeugt. „Der allgemeine Trend geht hin zu modernen Einrichtungen, die optisch einzigartig sind“, beschreibt er. „Viele Leute werden bald genug haben von den großen Möbelherstellern, die Massenprodukte anfertigen. Das Tischlerhandwerk ist ein sehr sicherer Job. Gebaut wird immer, Zimmeranfertigungen wird es immer geben.“ Den Entstehungsprozess veranschaulicht Nauwerk für Kunden mithilfe von 3D-Skizzen. Auch im Büro macht eine moderne Software die Arbeit mit Papier und Stift überflüssig. Das ermöglicht etwa Jorges Schwester Jule, neben ihrem Studium die Buchhaltung zu führen.

Social Media als Schlüssel zum Erfolg

Von Anfang an mit dabei ist Jorges Ehefrau Laura. Als Krankenschwester arbeitet sie im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark, bietet parallel dazu aber vor allem auf Instagram authentische Einblicke in den Arbeitsalltag der Nauwerk Tischlerei. „Unser jetziger Azubi und unser Geselle haben sich beide selbst bei uns gemeldet, als sie sahen, dass in unserem Handwerksbetrieb etwas anders läuft“, hebt sie hervor. Ein voller Erfolg auch für Jorge, dem die Ausbildung wichtig ist: „Wir müssen die Leute wieder mehr ins Handwerk ziehen“, meint er. „Gerade junge Leute können in dieser Branche ihre Kreativität und Individualität entfalten. Nicht jeder Betrieb setzt auf alteingesessene Muster: Bei uns musst du in deiner Ausbildung nicht den

Gleichzeitig macht Laura potenzielle Kunden, die nicht täglich ihre Website besuchen, über soziale Medien auf Nauwerks Leistungsspektrum aufmerksam. „So holen wir Leute, die ein Problem haben, direkt ab“, erläutert sie. Die Zusammenarbeit der beiden Eheleute sei sicher keine Standardbeziehung: „Es kommt immer mal was dazwischen oder man muss Arbeit mit nach Hause nehmen. Dann wieder gibt es einen Freitagmorgen, an dem wir gemeinsam lange frühstücken können.“ In Zukunft möchten sie weiterwachsen und mit dem Betrieb umziehen. Jorge sieht dafür ideale Bedingungen: „Wir sind eigenfinanziert und bleiben sehr flexibel.“ ganzen Tag fegen, sondern du kannst mitwachsen und tolle Projekte erleben!“

Gründungstipp von Jorge & Laura Naumann

„Schlechte Zeiten wird es immer geben. Du kannst die Hindernisse überwinden, wenn du bei dir selbst bleibst, von deiner Idee überzeugt bist und genau weißt, warum du diese Arbeit machst. In unserer Gesellschaft bekommt man häufig vermittelt, dass es vor allem wichtig wäre, sich eine Branche auszusuchen, in der man viel Geld verdienen kann. Es funktioniert aber umgekehrt: Wenn du für deine Sache brennst und gut bist, wirst du auch gut entlohnt und kannst dich selbst weiterentwickeln. Sobald du siehst, wie dein Azubi, den du drei Jahre angeleitet hast, erfolgreich durch die Prüfung kommt, ist dir dein eigener Geldbeutel sowieso nicht ganz so wichtig – sondern nur, dass du mit Liebe und Leidenschaft bei deiner Arbeit bist!“

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