Der Sommer ist vorbei, die Tage werden kürzer und die Temperaturen kriechen langsam aber sicher Richtung Gefrierpunkt und im Supermarkt gibt es schon wieder Lebkuchen und Marzipan. Zeit, das Auto und dich selbst auf die kühle Jahreszeit vorzubereiten! Denn Herbst und Winter haben für Autofahrer ihre besonderen Tücken. Aber mit ein paar cleveren Handgriffen, etwas Vorbereitung und gesundem Menschenverstand meisterst du auch glitschiges Laub, Nebelschwaden und verschneite Straßen. Hier kommen deine ultimativen Tipps für sicheres Fahren und richtige Autopflege in der kalten Jahreszeit.
Reif für den Reifentausch
Die alte O-bis-O-Regel kennst du bestimmt: Von Oktober bis Ostern gehören Winterreifen ans Auto. Denn sie haben eine spezielle Gummimischung und ein Profil, das bei kalten Temperaturen, Schnee und Matsch deutlich besseren Grip bietet als Sommerreifen.
Achte darauf, dass das Profil mindestens 4 Millimeter hat. Der gesetzliche Grenzwert liegt zwar bei 1,6 mm, aber damit rutschst du im Ernstfall schon mehr als du fährst. Wenn du die Winterreifen schon länger hast, check das Herstellungsdatum (DOT-Nummer auf der Reifenflanke) — nach spätestens sechs bis sieben Jahren solltest du die Puschen tauschen, auch wenn das Profil noch okay aussieht. Das Gummi wird mit der Zeit hart und porös und verliert seine Haftung.
Saubere Scheiben, klare Sicht
Der beste Winterreifen bringt nichts, wenn du kaum was siehst. Nebel, Nieselregen und frühe Dämmerung machen das Fahren im Herbst und Winter zur Sichtprobe. Also: Halte deine Scheibenwischer fit! Prüfe die Wischblätter auf Risse oder poröse Stellen. Schmieren sie, wird’s Zeit für einen Wechsel. Füll dabei gleich den Wischwasserbehälter mit Frostschutzmittel auf, das nicht nur gegen das Einfrieren schützt, sondern auch das Schmieren durch Salz und Dreck verhindert. Denke dabei auch an den Heckwischer und gegebenenfalls die Scheinwerferwischer.
Apropos Scheinwerfer: Die solltest du regelmäßig kontrollieren. Und mach den Check nicht nur vorn, sondern auch hinten — Rücklichter und Bremslichter sind im Nebel und Schneegestöber überlebenswichtig.
Türdichtungen, Schlösser und Gummis schützen
Nichts ist nerviger, als wenn du morgens bei Eiseskälte die Autotür nicht aufbekommst, weil die Gummidichtungen festgefroren sind. Dagegen hilft ein wenig Silikonspray oder spezielles Gummipflegemittel, das die Dichtungen geschmeidig hält und vor Nässe schützt. Ein kleiner Tiegel Vaseline tut’s im Notfall auch. Einfach dünn auf die Dichtungen auftragen — das verhindert das Festfrieren.
Falls du noch Türschlösser hast, denk daran, dass es eine glorreiche Schnapsidee wäre, Schlossenteiser im Handschuhfach aufzubewahren (wo du genau dann nicht rankommst, wenn du ihn brauchst) und steck ihn in die Jackentasche oder Handtasche.
Immer genügend Saft
Der Klassiker unter den Winterpannen ist die schlappe Batterie. Kälte zehrt an der Power, vor allem wenn der Kraftblock schon älter ist. Lass ihn rechtzeitig prüfen — viele Werkstätten machen das sogar kostenlos oder für kleines Geld. Wenn dein Auto morgens nur widerwillig anspringt, ist das oft ein Vorbote für ein baldiges Batterie-Ableben. Dann solltest du sie tauschen, um nicht ein paar Tage später bei Minusgraden auf den Pannendienst warten zu müssen.
Vernünftig fahren gehört auch dazu
Glätte und Nässe verlängern den Bremsweg deutlich. Also: Fuß vom Gas, besonders in Kurven und auf Brücken — dort bildet sich Eis besonders schnell. Halte großzügig Abstand und taste dich an glitschige Strecken langsam heran. Lieber zehn Minuten später am Ziel ankommen, als vorher im Graben oder am Baum. Achte auch auf Laubteppiche am Straßenrand — die können in Verbindung mit Nässe fast so rutschig werden wie Glatteis. Und falls du doch mal ins Rutschen kommst: Nicht hektisch lenken oder voll auf die Bremse treten. Lieber Kupplung treten, ruhig bleiben und sanft gegensteuern.
Innenraum: beschlagene Scheiben und feuchte Fußmatten
Auch typisch für Herbst und Winter sind beschlagene Scheiben. Ursache ist meist Feuchtigkeit im Innenraum. Klopfe deine Schuhe gut ab, leg Zeitungspapier unter die Fußmatten oder benutze spezielle Entfeuchter-Pads. Lüfte regelmäßig und stelle sicher, dass die Klimaanlage auch im Winter benutzt wird — sie entzieht der Luft Feuchtigkeit.
Und falls die Scheiben trotzdem mal von innen gefroren sind: Bloß nicht mit heißem Wasser übergießen, davon können sie reißen! Besser einen Eiskratzer benutzen und eventuell ein wenig Enteiserspray. Mit der richtigen Vorbereitung, etwas Pflege und einer umsichtigen Fahrweise brauchst du dich vor Kälte, Glätte und Dunkelheit nicht zu fürchten. Nimm dir ein paar Minuten Zeit für dein Auto — es wird es dir danken. Und du kommst sicher und entspannt ans Ziel.